Thema
The Influence of Moral Identity on People's Decision Making

Kurzbeschreibung
Im Gegensatz zur ökonomischen Standardtheorie handeln Menschen nicht rein nach pekuniären Gesichtspunkten. Vielmehr beeinflussen eine Vielzahl weiterer Faktoren wie unter anderem der situative Kontext, persönliche Emotionen und die Introspektion eines selbst als moralische Person die menschliche Entscheidung in erheblichem Umfang. Diesen Aspekt greift die Verhaltensökonomik auf, die unter anderem einen Brückenschlag zwischen psychologischer und ökonomischer Theorie vollzieht und die Relevanz für das alltägliche Leben offenbart. Es zeigt sich, dass der Wirkung einer Handlung auf das eigene Selbstbild eine zentrale Rolle zugestanden werden muss, welche auch die finanziellen Anreize dominieren kann und somit in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden darf.
Es wurde gezeigt, dass die eigene moralische Identität von Personen einen signifikanten Einfluss auf ihr Handeln hat. Allerdings ist bisher nicht geklärt, wie robust die erzielten Ergebnisse sind. So zeigt sich zwar, dass scheinbar jedes Individuum einen optimalen Fixpunkt seiner moralischen Identität besitzt, allerdings ist dessen Existenz und das Ausmaß seiner potentiellen Konstanz ungewiss. Desweiteren bleibt zu klären, ob auftretende Effekte wie das moral balancing tatsächlich zeitkonsistent sind oder vermutlich eher mit der Zeit verblassen und vergessen werden.
Im Rahmen von experimental-ökonomischen Untersuchungen soll ein vertiefender Einblick in diese Prozesse ermöglicht werden. Es sollen Wirkungszusammenhänge bezüglich dem Einfluss externer und interner Faktoren auf die moralische Selbstwahrnehmung aufgezeigt und analysiert werden. Dies wird ein viertiefendes Verständnis des komplexen menschlichen Entscheidungsprozesses ermöglichen, woraus sich weitere Implikationen ableiten lassen.

Promotionszeitraum
2014–2017