Forschungsprojekt "Die Verarbeitung räumlicher Informationen in Gebärdensprachen"
Das Projekt
Was sprachliche Universalien sind, wie psycholinguistische Prozesse funktionieren und wie das menschlichen Sprachsystem neuronal organisiert ist, lässt sich erst durch vergleichende Untersuchungen von Laut- und Gebärdensprachen klären. Neuere psycho- und neurolinguistische Untersuchungen zeigen, dass die grammatischen, kognitiven und neuronalen Grundlagen von natürlichen menschlichen Sprachen weitgehend modalitätsneutral sind, d.h. sowohl für Laut- wie auch für Gebärdensprachen gelten. Das vorliegende Projekt untersucht die Frage, welchen Einfluss die für Gebärdensprachen spezifische Nutzung räumlicher Informationen auf die Verarbeitung von Sprache hat. Im Mittelpunkt steht die neuronale Verarbeitung von unterschiedlichen Arten räumlicher Informationen. Da es bisher nur wenige neurolinguistische Untersuchungen von Gebärdensprachen, insbesondere der Deutschen Gebärdensprache, gibt, trägt das Projekt wesentlich dazu bei, eine wichtige Lücke in der linguistischen und neurowissenschaftlichen Forschung zu schließen.