Die Inseln
Die Seychellen bestehen aus ca. 115 Inseln, die über ein sehr weites Areal im Indischen Ozean verteilt sind. Die „Inner Islands“ sind überwiegend granitisch und weisen Höhen bis 900 m auf der Hauptinsel Mahé auf; die „ Outer Islands“ sind kaum bewohnt und sind ausschließlich Koralleninseln. Die Gesamtbevölkerung beträgt ca. 86 000 Einwohner. Die Zahl an terrestrischen Arten ist, wie für ozeanische Inseln typisch, gering, der Anteil an Endemiten aber besonders hoch. Viele der endemischen Arten sind bedroht, einige schon vor längerer Zeit ausgerottet worden.
Auf den Seychellen sind bei guter Infrastruktur und einem hoch entwickelten Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit der Natur neben anthropogen stärker beeinflussten Küstengebieten Regionen anzutreffen, die einen nur geringen menschlichen Einfluss aufweisen. Die Seychellen verfügen über ein umfassendes Umwelt- und Naturschutzkonzept; die Regierung setzt sich für einen verantwortungsvollen Tourismus ein. Zahlreiche Nationalparks wurden eingerichtet, es wurde ein Aktionsplan der Artenvielfalt (National Biodiversity Strategy and Action Plan, NBSAP) 1997-2003 ins Leben gerufen, und bei Initiativen zur wissenschaftlichen Erforschung und zum Naturschutz appelliert die Regierung ausdrücklich um Unterstützung von außen.
1997/1998 erfolgte ein dramatischer Anstieg der Temperaturen der oberflächennahen Wasserschichten besonders im westlichen Indischen Ozean. Zwei periodisch auftretende Ereignisse spielten dabei eine Rolle, zum einen ein El Nino-Ereignis, zum anderen ein Phänomen, das als der Indische-Ozean-Dipol bekannt geworden ist. Das Ergebnis war ein coral bleaching, das nach einigen Angaben fast 90%der Korallen um die Inneren Seychellen betraf. Dies kann zum Absterben der Korallen führen, wenn sie nicht rechtzeitig neu mit Algen eine Symbiose eingehen können. Als Folge ging die artliche Diversität der Actinopterygier zurück. Mittlerweile scheint sich die Fauna überall wieder zu erholen. Problematisch für manche küstennahe Riffe aber ist die Belastung durch den Tourismus wie auch durch Einheimische: es fehlt an Aufklärung über den Wert und die Bedeutung dieser so artenreichen Biotope.