DFG Mythos-Forschungsgruppe 2064 STRATA
Stratifikationsanalysen mythischer Stoffe und Texte in der Antike
Die FOR 2064 STRATA hat eine kulturspezifisch und kulturvergleichend anwendbare Methodik erarbeitet, mit der sich mythische Erzählstoffe und ihre Schichten (Strata) aus Textquellen rekonstruieren lassen. Damit sind manche Mythen erstmals verstehbar geworden. In der zweiten Projektphase soll die Methodik für das komparative Arbeiten weiter entwickelt werden, um Mythen aus den verschiedensten Kulturräumen sinnvoll vergleichen zu können. Die Quellen reichen von den ältesten Mythen der Menschheit aus dem antiken Mesopotamien über die griechisch-römische Antike bis in die pagane und christliche Spätantike.
Die DFG Mythos-Forschungsgruppe 2064 STRATA arbeitet in Kooperation mit anderen Forschungsgruppen:
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mit der ERC-Projektgruppe Ancient Mesopotamian Priestly Scholasticism in the First Millennium BCE (AMPS) unter der Leitung von Prof. Dr. Uri Gabbay, The Hebrew University Jerusalem
mit der DFG - Emmy Noether-Nachwuchsgruppe "Mythische Literaturwerke als wissenspraktische Artefakte" unter der Leitung von PD Dr. Gösta Gabriel, Freie Universität Berlin
AUS DER PRESSEINFORMATION DER UNIVERSITÄT GÖTTINGEN Nr. 174 - 17.11.2023: AUSZEICHNUNG IN DER ALTORIENTALISTIK UND KLASSISCHEN PHILOLOGIE
Akademiepreis von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz für die Mythosforschung von Annette Zgoll und Christian Zgoll: Preis der Peregrinus-Stiftung
Die Altorientalistin Prof. Dr. Annette Zgoll und der Klassische Philologe Prof. Dr. Christian Zgoll von der Universität Göttingen gehören zu den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Die Akademie zeichnete das Wissenschaftlerehepaar für seine Forschung zu den antiken mythologischen Erzählungen und zur Entwicklung einer innovativen Methodik der komparatistischen Mythosforschung mit dem Preis der Peregrinus-Stiftung aus. Die Preisverleihung fand auf der Jahresfeier der Akademie in Mainz statt.
In der Begründung der Jury heißt es, aus der gemeinsamen und individuellen Forschung des Ehepaars seien zahlreiche einflussreiche Publikationen zur altorientalischen und griechischen Mythologie und zur vergleichenden Mythenanalyse hervorgegangen, wie Christian Zgolls Grundlagenwerk „Tractatus Mythologicus" und Annette Zgolls neue Erkenntnisse zu Innana-Mythen, nicht zuletzt in der von beiden im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe STRATA herausgegebenen Reihe „Mythological Studies". In einem Netzwerk weit über die Universität Göttingen hinaus habe das Forscherehepaar auf diese Weise eine neue Phase der kooperativen Mythosforschung initiiert, in der grundlegende Erzähltraditionen, die teilweise bis in die Gegenwart wirksam sind, interpretativ neu erschlossen würden.
AUS DER PRESSEINFORMATION DER UNIVERSITÄT GÖTTINGEN Nr. 60 - 06.05.2020:
NEUE METHODEN FÜR DIE MYTHOSFORSCHUNG
DFG verlängert Forschungsgruppe zu antiken Mythen an der Universität Göttingen
(pug) Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung einer Forschungsgruppe zu antiken Mythen an der Universität Göttingen verlängert. Räumlich deckt die Forschungsgruppe (FOR) „Stratifikationsanalysen mythischer Stoffe und Texte in der Antike (STRATA)“ den Bereich vom Irak und Syrien – dem antiken Mesopotamien – über Israel und Griechenland bis Rom ab. ...
In der ersten Förderperiode haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine einheitliche Theorie und Methodik zur Erforschung antiker Mythen entwickelt. In der zweiten Förderphase wollen sie diese stoffanalytische Mythosforschung um Vergleiche mythischer Erzählstoffe nicht nur in Texten, sondern auch in Handlungen ausweiten. ...
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FOR STRATA erhoffen sich Impulse für die Mythosforschung insgesamt sowie eine Stärkung der transdisziplinären altertumswissenschaftlichen Forschung. Die Projekte aus Altorientalistik, Klassischer Philologie und Digital Humanities sind an der Philosophischen Fakultät und der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Göttingen angesiedelt. International renommierte Forscherinnen und Forscher aus Israel, Großbritannien und Deutschland tragen als Assoziierte zur gemeinsamen Arbeit bei, außerdem eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe der Freien Universität Berlin.