Cycadeenhaus (mit Titanenwurz)

Palmfarne und andere Kostbarkeiten: Das Cycadeenhaus

Das Cycadeenhaus enthält mehrere biologisch wichtige Pflanzengruppen, die regelmäßig in verschiedenen botanischen Lehrveranstaltungen gezeigt werden, allen voran die Palmfarngewächse (Cycadeen). Sie gehören, wie die uns besser bekannten Nadelgehölze und der Ginkgo, zu den Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermen), jener Gruppe von Samenpflanzen, bei denen die Samenanlagen „nackt“, also nicht in Fruchtblätter eingeschlossen sind und die vor der Entfaltung moderner, „bedecktsamiger“ Blütenpflanzen das Erdmittelalter beherrschte. Die Palmfarne wachsen äußerst langsam, und es dauert viele Jahre, bis sie erstmalig blühen. Die Geschlechter sind zweihäusig verteilt, es gibt also männliche und weibliche Pflanzen.

Auf dem Tisch am Fenster finden wir eine umfangreiche Sammlung von Passionsblumen. Von den ca. 450 bekannten Arten der vorwiegend tropisch-amerikanischen Gattung ist in Göttingen eine ansehnliche Sammlung in Kultur.


Cycadeenhaus_Passiflora_phoenicea


Des Weiteren beherbergt das Cycadeenhaus einige interessante tropische Einkeimblättrige, wie Palmen, Heliconien, Kolbenpalmen (Cyclanthaceae), Dracaena- und Cordyline- Arten. Wenn die bei uns vorkommenden und als Gartenpflanzen winterharten Einkeimblättrigen auch mit ihren oft grasartig-schmalen Blätter ein recht einheitliches Bild bieten, so wird dieses durch die tropischen Vertreter erheblich erweitert: Palmen und Kolbenpalmen haben geteilte, gefiederte oder gefingerte Blätter, und die Yucca-, Dracaena- und Cordyline-Arten gehören zu der kleinen Minderheit unter den Einkeimblättrigen, deren Stamm zu sekundärem Dickenwachstum fähig ist und die also „richtige Bäume“ bilden können.

Interessant ist auch unsere kleine Kollektion der in den Tropen der Alten und Neuen Welt verbreiteten Gattung Ficus („Gummibäume“, „Feigen“). Über die oft schönen Blattformen hinaus, entwickeln viele Ficus-Arten üppige Behänge von Luftwurzeln, die bei einigen Arten ihre Begleit- und Trägerpflanzen umstricken und erdrosseln können, so dass solche Feigen als „Würgefeigen“ bezeichnet werden.

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