Bericht "PraxisForum 2013 - Wir verbinden kluge Köpfe" ein voller Erfolg

PraxisForum 2013 - Wir verbinden kluge Köpfe
mit
5. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen


Mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Universität, Politik und regionalen Bildungseinrichtungen kamen am 24. April in die Universität, um sich über Strategien der Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung zu informieren und auszutauschen. Das KMU-Netzwerk der GGG und die IHK Hannover, Geschäftsstelle Göttingen hatten zur gemeinsamen Veranstaltung PraxisForum 2013 / 5. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen eingeladen.

In ihrer Einführung zeigte sich die Präsidentin der Georg-August-Universität Prof. Beisiegel hoch erfreut über die starke Nachfrage nach diesem Format, was aus ihrer Sicht die Bedeutung dieser Veranstaltungen für die KMU zeige, die in den letzten 4 Jahren Zuspruch von über 600 Teilnehmern erhalten habe. Es verdeutliche aber auch, dass der Universität, der Austausch und die Kooperation mit den zentralen Akteuren der Region ein wichtiges Anliegen ist.



Sechs Kurzreferate widmeten sich an dem Abend zwei zentralen Aspekten der Fachkräftesicherung, dem „Führen in Teilzeit“ sowie der „Dualen Ausbildung“. Dabei wurden die Sichtweisen der relevanten regionalen Akteursgruppen vorgestellt. In seinem Eingangsvortrag „Zukunftsorientierte Personalpolitik“ stellte Stefan Schäfer von der Bundesagentur für Arbeit Göttingen dar, dass Unternehmen zukünftig im Wettbewerb um Fachkräfte nur dann punkten können, wenn sie faire und verlässliche Arbeitsbedingungen bieten, Chancengleichheit und Diversity als Gewinn für ihr Unternehmen verstehen und in Wissens- und Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter investieren. Prof. Dr. Andrea Bührmann von der Georg-August-Universität verdeutlichte, dass viele Arbeitnehmerinnen aber auch Arbeitnehmer – auch in Führungspositionen – eine stärkere Work-Life-Balance wünschen. Unternehmen sind nur dann bei der Umsetzung erfolgreich, wenn sie verbindliche Unternehmensziele in Bezug auf Teilzeitarbeit und Führung in Teilzeit festlegen. Dr. Gernot Ebel und Birgit Bernhardt als Mitglied der Geschäftsleitung bzw. Führungskraft in Teilzeit der Firma Scivis wissenschaftliche Bildverarbeitung GmbH (Göttingen) schilderten ihre konkreten und positiven Erfahrungen aus der Praxis und gaben wichtige Tipps für die Umsetzung. Zentral aus ihrer Sicht sind die gemeinsame Festlegung von Werten, Zielen und Kriterien, die einen wichtigen Rahmen für die Arbeit der zu führenden Mitarbeiter geben, selbständiges Arbeiten ermöglichen und so Führen in Teilzeit erleichterten.

Im zweiten Block der Veranstaltung stellten Vertreterinnen und Vertreter aus der Uni, aus Unternehmen und Schule ihre jeweiligen Sichtweisen zur dualen Ausbildung vor. Dr. Jörg Thomä vom Institut für Mittelstand und Handwerk (ifh) betonte aus wissenschaftlicher Perspektive den Nutzen der dualen Ausbildung für alle Beteiligen und die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung für die Gesellschaft. Zentrale Ansatzpunkte zur Stärkung des dualen Systems sieht das ifh auch in einer stärkeren Integration von leistungsschwächeren und anderweitig benachteiligten Jugendlichen.
Barbara Ruppert, Leiterin der Aus- und Weiterbildung bei Händler & Natermann (Hann. Münden), berichtete aus der Perspektive der Unternehmen von Herausforderungen und Anforderung an die duale Ausbildung. Mangelnder Ausbildungsreife begegnet das Unternehmen mit verstärkter Förderung der Auszubildenden. Frau Edeltraud Wucherpfennig, Schulleiterin der BBS1 und Vorsitzende des kommunalen Schulausschusses, sieht im abschließendem Kurzreferat, strategische Entwicklungsfelder für die Schulen vor allem darin Bildungsinseln wirkungsvoller zu vernetzen, Bildungsinvestitionen zu erhöhen und den Innovationstransfer deutlich systematischer und effektiver zu gestalten.
Im Anschluss an die Kurzreferate wurde beim Get-Together lebhaft über die Inhalte diskutiert, neue Kontakte geknüpft und der Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteursgruppen der Region intensiviert. Damit wurde eine wichtige Basis geschaffen, um zukünftig noch stärker gemeinsame Projekte durchzuführen.

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