Beispiel Kaskadennutzung
Biomasse gilt zwar als Substitut für fossile Brennstoffe, jedoch ist es aufgrund der höheren Arbeits- und Infrastrukturkosten (Haberl, 2000) ökonomisch nicht zweckmäßig, Energie aus frisch abgeerntetem Holz zu erzeugen. Es ist deshalb unverzichtbar auch andere Strategien, wie z. B. die Kaskadennutzung zu betrachten, um die Quellen der Biomasse auf effizientere Weise zu verwenden. Nach Sirkin und Houten (1994) ist die Kaskadennutzung eine ?Methode zur Optimierung der Ressourcenverwendung mittels einer sequentiellen Verwendung von verbliebener Ressourcenqualität aus zuvor verwendeten Rohstoffen und Substanzen?. In anderen Worten, die Kaskadennutzung aus Biomasse, wie z. B. Holz, ist der sequentielle Gebrauch von Holz für die materielle und chemische Produktion und für die Energieerzeugung. Sie kann die Gebrauchsdauer von Holz verlängern sowie seine Wirtschaftlichkeit verbessern.
Abbildung 1: Beispiel Kaskadennutzung
Abbildung 1 zeigt ein Beispiel eines komplexen Holzverarbeitungsprozesses durch die Kaskadenkette für die Baustoff-, Chemie- und Energiebranchen. Die Nebenprodukte aus der Forst- und Sägewirtschaft können über Wiedergewinnungs- oder Recycling-Verfahren weiterverwendet und anderen Industrieholzrückständen beigemischt werden, um auf Holz basierende Produkte in den Baustoff-, Chemie- und Energiebranchen herstellen zu können.
Die Nebenproduktverwendung ist ein Verfahren zum Recyceln eines Sekundärprodukts, das aus einem Herstellungsverfahren oder einer chemischen Reaktion gewonnen wurde. In der Holzindustrie setzen sich 10% des abgeernteten Holzes für die Holzblockproduktion sowie 45% der herausgesägten Holzblöcke für die Holzbalkenproduktion aus Forst- und Industrierückständen zusammen, die für die weitere Verwendung recycelt werden (Holz-Polymer-Verbundwerkstoffe (WPC), Schaltbretter, etc.).