Auslandsschulpraktika
Unterrichten und Forschen an Schulen im Ausland
An der Universität Göttingen können Englischstudierende eines ihrer Schulpraktika im Master of Education als ein Forschungspraktikum an einer Schule im Ausland absolvieren. Dort unterstützen sie den Unterricht in Englisch oder Deutsch (als Fremdsprache) und gehen parallel einem eigenen Forschungsvorhaben nach, in dem sie empirisch forschen (d.h. über Interviews, Fragebögen oder Unterrichtsbeobachtungen). Aus einer Studierenden-Befragung am Lehrstuhl geht hervor, dass die Betreuung der Forschungsvorhaben im Ausland eine zentrale Schwierigkeit dieser ansonsten attraktiven Praktikumsmöglichkeit darstellt.
Im Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/23 wird daher ein innovatives Seminarkonzept der Fachdidaktik Englisch für ein Begleitseminar zum (im Ausland absolvierten) Forschungspraktikum erprobt. Das neue Seminar richtet sich explizit an Studierende, die ihr Auslandsschulpraktikum mit eigener Forschung verbinden wollen. Die Veranstaltung nutzt einen besonderen Seminaraufbau, der eine verbesserte Betreuung der Outgoing-Studierenden ermöglich soll: Die Studierenden nehmen an einem Vorbereitungstreffen teil, in dem sie ihre Kenntnisse über empirische Forschungsmethoden in der Fremdsprachendidaktik auffrischen und den gesamten Kreislauf der empirischen Forschung (d.h. Forschungsstand, -frage, -methode, Ergebnisse, Diskussion) für ihren zukünftigen Aufenthalt bereits vordenken. Sie besuchen eine Vorstellung der Forschungsvorhaben der Incoming-Studierenden, die ihren Aufenthalt bereits absolviert haben, und tauschen sich mit diesen aus (als Erfahrungsweitergabe). Schließlich nehmen sie während ihrem eigentlichen Aufenthalt an der Auslandsschule, also über 3-6 Monate, an fortlaufenden Coaching-Sitzungen (über Zoom) teil. Im Ausland führen sie ein Forschungstagebuch (als E-Portfolio), auf das sich die Coaching-Sitzungen beziehen. Am Ende ihres Aufenthalts präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Forschungsvorhaben auf einer hochschulöffentlichen Mock Conference, um die eigene Forschung mit einem authentischen Handlungsprodukt zu verbinden. Das gesamte Seminarkonzept wird evaluiert, um zu überprüfen, ob die gewünschte Betreuungsverbesserung auch tatsächlich erreicht wurde.
Um das Seminar neu gestalten zu können, haben Prof. Dr. Carola Surkamp und Dr. Andreas Wirag erfolgreich Fördermittel über knapp 44.000,- € im Programm „Innovation plus“ des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen eingeworben. Das Programm schreibt Mittel zur Entwicklung und Umsetzung innovativer universitärer Lehr-/Lernkonzepte aus, die im Anschluss fester Bestandteil des Lehrangebots werden sollen.