Tom Kindt, Hans-Harald Müller und Frank Thomsen: Ungeheuer Brecht. Eine Biographie seines Werks. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006. 330 S.
Wer war Bertolt Brecht? In den 50 Jahren seit seinem Tod hat die internationale Forschung eine kaum überschaubare Fülle von Informationen zu Brechts Biographie, seinen Gedichten und Dramen, theoretischen Schriften, Romanen und Erzählungen zusammengetragen. Dem gewaltigen Zuwachs an Wissen entspricht freilich die Auflösung des Bildes von Autor und Werk. Während die Forschung ihr Heil in Einzelstudien und Handbüchern sucht, wird immer unklarer, welchen Impulsen Brechts Werk seine Entwicklung verdankt und worin die Bedeutung seines Œuvres besteht. Diese und andere Fragen beantwortet »Ungeheuer Brecht«. Das Buch zeichnet die Evolution von Brechts Werk nach: Von seinem Erstling »Baal« über die Opern und Lehrstücke aus den Jahren der Weimarer Republik bis hin zu den klassischen Exildramen »Mutter Courage«, »Der gute Mensch von Sezuan« und »Der Kaukasische Kreidekreis«.