Tom Kindt und Hans-Harald Müller: The Implied Author. Concept and Controversy (Narratologia 9). Berlin u.a.: de Gruyter 2006. 224 S.
Gegenstand des Buches ist der in den Kulturwissenschaften ebenso verbreitete wie umstrittene Begriff des "implied author", der seit seiner Einführung vor einem halben Jahrhundert Anlass für literaturtheoretische Kontroversen gewesen ist. Die ersten Kapitel der Studie untersuchen die Geschichte des Begriffs: die Prägung des Konzepts in Wayne C. Booths "Rhetoric of Fiction", die vielstimmige Diskussion in Narratologie, Interpretationstheorie und Interpretationspraxis, und die bekanntesten Konkurrenzkonzepte wie Umberto Ecos "Modell-Autor" oder Wolfgang Isers "impliziten Leser". Das Schlusskapitel widmet sich der Frage, wie mit dem "implied author" in Zukunft umgegangen werden sollte; im Vordergund steht dabei die Analyse und Evaluation von Vorschlägen der Klärung bzw. Ersetzung des Konzepts im Rahmen intentionalistischer Interpretationstheorien.