Symposion "Leonard Nelson - ein früher Denker der analytischen Philosophie?" am 26. und 27. Oktober 2007

Symposion zum 80. Todestag des Göttinger Philosophen – 26./27. Okt. 2007 in Göttingen
Ort: Georg-August-Universität Göttingen, AUDI 11 - Hörsaal Altes Auditoriengebäude, Weender Landstr. 2

Veranstalter: Philosophisch-Politische Akademie Bonn (PPA) und Philosophisches Seminar der Universität Göttingen, in Kooperation mit der Gesellschaft für Analytische Philosophie (GAP)

Leonard Nelson (1882-1927), als Initiator der neo-sokratischen Methode zunehmend bekannt geworden, hat als Philosoph der Nachwelt ein neunbändiges Werk hinterlassen, das die Auseinandersetzung und den Vergleich mit Denkansätzen der Gegenwartsphilosophie lohnt. Philosophiegeschichtlich oft der "psychologischen Richtung des Neukantianismus" in der Linie J.F.Fries – E.F.Apelt zugeordnet, richtete Nelson seine kritischen Analysen in systematischer Absicht zunächst auf klassische Problemfelder der Philosophie: die (Un-)Möglichkeit einer Erkenntnistheorie und die Begründungsmethode der Philosophie durch Rekurs auf Prinzipien, auf die grundlegenden Gesetze der philosophischen Ethik und der Rechtslehre. Seine kritischen Reflexionen galten ebenso basalen Problemen der Logik und Mathematik, der Naturwissenschaften wie der Ästhetik. Über die Grundsatzfragen hinaus drängte es ihn immer auch zu Fragen der praktischen Umsetzung vernünftiger Einsichten, sei es in der Anwendung moralischer Prinzipien auf Tiere, in der Grenzbestimmung von sittlicher und religiöser Weltansicht, in der auf Charakterbildung zielenden Pädagogik und der politischen Arbeit für eine gerechte Gesellschaft.

Inwieweit Nelson entscheidende Fragestellungen und Antwortimpulse gegenwärtiger Philosophie vorweggenommen hat, soll in offener Diskussion auf diesem Symposion erörtert werden. Möglicherweise gibt Nelsons durch Präzision und Klarheit ausgezeichnete Art zu Philosophieren sowohl in theoretischer wie in praktischer Dimension nach wie vor Anstöße zum Weiterdenken.


Programm:
Freitag, 26.10.07

10.00 Anreise

10.15 Begrüßung


  • 10.30 Hans-Johann Glock (Zürich):
    Die analytische Philosophie und ihre Wurzeln im 19.Jahrhundert


12.00 Mittagspause


  • 13.45 Reinhard Kleinknecht (Salzburg):
    Zur Begründungsmethode Leonard Nelsons

  • 14.45 Andreas Brandt (Göttingen):
    Die Voraussetzungen unserer Urteile


15.45 Kaffeepause


  • 16.15 Jörg Schroth (Göttingen):
    Nelsons Ethik im Licht der zeitgenössischen analytischen Ethik

  • 17.15 Dietmar von der Pfordten (Göttingen):
    Anmerkungen zu Leonard Nelsons 'System der Philosophischen Rechtslehre und Politik'


18.15 Pause zum Abendessen


  • 20.00 Oliver Scholz (Münster):
    Moralprinzip und Rechte bei Leonard Nelson – das Beispiel der Tierethik


Samstag, 27.10.07


  • 9.00 Kay Herrmann (Plauen):
    Leonard Nelson und die Naturwissenschaften

  • 10.00 Volker Peckhaus (Paderborn):
    Logik und Mathematik in der Philosophie Leonard Nelsons


11.00 Kaffeepause


  • 11.30 Armin Berger (Innsbruck):
    Leonard Nelson und die Ästhetik


12.30 Mittagspause


  • 14.00 Gerhard Schmidtchen (Zürich):
    Religion als Aufklärungshindernis?

  • 15.00 Georg Wittig (Lörrach):
    Provokation vernünftiger Ethik in einer aus den Fugen geratenden Welt – 80 Jahre nach Leonard Nelson


16.00 Kaffeepause


  • 16.30 Gisela Raupach-Strey (Berlin/Halle):
    Zur Rezeption der Sokratischen Methode in der Allgemein- und Fachdidaktik

  • 17.15 Thomas Meyer (Dortmund):
    Nelson als Links-Kantianer


Ende 18.45

Kontakt:

Gisela Raupach-Strey: gisela.raupach-strey@phil.uni-halle.de

Jörg Schroth: jschrot@gwdg.de