Sozioökologische Transformation und Arbeitskonflikte in der Logistikbranche 15./16. September in Kassel


Der Logistiksektor spielt als Schnittstelle zwischen globalem Handel und Produktionsbeziehungen eine zentrale Rolle in der Weltwirtschaft. Er umfasst Infrastrukturen, industrielle und arbeitsbezogene Prozesse, die in direktem Zusammenhang mit dem globalen Transport von Gütern und Waren stehen, und bildet damit die Grundlage transnationaler Produktionsnetzwerke. Daher wird eine gesellschaftlich-ökologische Transformation der Weltwirtschaft ohne Veränderungen im Logistiksektor kaum zu erreichen sein. In diesem Zusammenhang ist es von entscheidender Bedeutung, die komplexen Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlich-ökologischen Veränderungen, geoökonomischen Entwicklungen und Auseinandersetzungen um Arbeits- und Lebensbedingungen zu analysieren, die im Logistiksektor – einem grundlegenden Netzwerk der Weltwirtschaft – zusammenlaufen.

Der Workshop am 15. und 16. September konzentriert sich auf drei zentrale Bereiche der Logistik – Luftfahrt, Containertransport und Häfen –, die die Transformationsdynamik und die Konflikte der Branche veranschaulichen. Die Entwicklungen in diesen Bereichen haben erhebliche Auswirkungen auf benachbarte Sektoren wie die Lkw- und Lagerlogistik und beeinflussen die Strukturen und Entwicklungsdynamiken des globalen Marktes. Auf der Makroebene werden wir die strukturellen Veränderungen in der Logistikbranche im Zusammenhang mit dem politischen Umgang mit Umwelt- und Klimakrisen sowie geoökonomischen und militärischen Spannungen untersuchen. Wir werden uns anschauen, wie diese strukturellen Veränderungen die Arbeits- und Sozialbedingungen der Beschäftigten in der Logistik beeinflussen. Auf der Mikroebene werden wir uns auf Konflikte im Zusammenhang mit den Arbeits- und Sozialbedingungen der Beschäftigten in der Logistik konzentrieren und eruieren, inwieweit lokale Auseinandersetzungen die Strukturen der globalen Logistikbranche beeinflussen und deren Transformationsprozesse prägen. Ziel ist es, die politischen, wirtschaftlichen und institutionellen Herausforderungen einer sozial-ökologischen Transformation der Logistik zu identifizieren.

Mit Kolleg*innen aus Brasilien, Argentinien und Chile legen wir insbesondere einen Fokus auf Nors-Süd-Beziehungen und beziehen damit auch unterschiedliche Wissensräume sowie sozial-politische und ökonomische globale Machtverhältnisse in die Diskussion ein.

Hier sind sowohl das Programm als auch der Veranstaltungsflyer verlinkt.