We-ID Identities - Migration - Democracy
Zusammenhalt durch widerstandsfähige demokratische Gemeinschaften
Europäische Gesellschaften durchlaufen einen tiefgreifenden demografischen Wandel: sinkende Geburtenraten, steigende Lebenserwartung und Migration prägen zunehmend die Verteilung der Menschen in verschiedenen Altersgruppen, beeinflussen die ethnische Vielfalt und kulturelle Identitäten. Gleichzeitig setzen Herausforderungen wie der Klimawandel, die Covid-19-Pandemie und die damit verbundene Wirtschaftskrise, der Krieg in der Ukraine und die Krise der Rechtsstaatlichkeit die europäischen Integrationsprozesse unter Druck. Diese Krisen verschärfen die Konfliktlinien, die oft entlang von Fragen der Identität und der Demokratie verlaufen.Das Versprechen der Europäischen Union von Wohlstand und Sicherheit basiert auf dem Prinzip der "Einheit in Vielfalt" sowie auf der Garantie grundlegender Freiheiten, Rechte und demokratischer Teilhabe ihrer Bürger*innen. Die große Mehrheit der EU-Bürger*innen teilt diese Werte. Zugleich befinden sich Demokratien in einer Krise. Populistische Parteien schüren Ängste und verbreiten das Narrativ, wonach Migration zu einem Verlust an Identität führe.
Zweifellos wirft Migration stets Fragen nach Identität und Zugehörigkeit auf. Wie aber können wir Integration und Teilhabe so gestalten, dass trotz unterschiedlicher Identitäten Zusammenhalt entsteht?
Das neue EU-Forschungsprojekt We-ID, unter der Leitung der Universität Göttingen hat zum Ziel, den Wandel individueller und kollektiver Identitäten, sozialen Zusammenhalts und der Demokratie im Kontext von Migration, demografischem Wandel und aktuellen Krisen in Europa zu analysieren.