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Veranstaltungen vorbereiten, mitschreiben, nachbereiten

Viele Studierende bemerken in der Vorbereitung auf Prüfungen, dass sie „eigentlich“ Dinge erledigen, die während der Vorlesungszeit leichter gewesen wären: Sich nach ein paar Wochen oder Monaten mit dem Stoff aus der dritten Sitzung zu beschäftigen, fühlt sich dann oft an wie bei „Null anfangen“ an. Daher: Es spart Zeit und Nerven während der Veranstaltungen Vor- und Nachbereitung zu betreiben.

Vorbereitungen

Je nachdem wie Dozierende ihre Lehrveranstaltung konzipiert haben kann ein Teil der Vorbereitung vorgegeben sein: zu lesende Lektüre, Aufgaben oder Selbstlernmaterialien im Rahmen von flipped oder inverted classroom. Hier gehen wir auf die Vorbereitungen ein, die besonders sinnvoll sind wenn diese Vorstrukturierung nicht gegeben ist, aber auch bei anderen Veranstaltungsmodellen hilfreich sein kann.

Ein Aspekt, der für fast jede Veranstaltung gleich welcher Fachrichtung und Gestaltung gilt ist: Notieren Sie was sie nicht verstehen. Versuchen Sie möglichst genau zu fokussieren, an welcher Stelle Sie "den Faden verlieren", wo Sie "stecken" bleiben. So sollten Sie in der Lage sein, gezielte Nachfragen zu stellen.

Es mag banal klingen, aber es ist ratsam sich Gedanken darüber zu machen mit welchen Mitteln man sich in der jeweiligen Sitzung Notizen machen möchte:

  • handschriftlich oder digital? Welches Format? (Es macht Sinn bei einem Format zu bleiben.)
  • lose Blätter/einzelne Dateien lassen sich im nach hinein leichter bearbeiten/neu ordnen
  • Wie kann das Blatt/der Platz vorbereitend so eingeteilt werden, dass ich eine Struktur habe?

Mitschriften und Notizen gestalten

Eine der beliebtesten Methoden, um eine brauchbare Mitschrift zu erstellen ist die Cornell-Methode, die eine mögliche Antwort auf die letzte Frage der Seiteneinteilung gibt:

Cornell-Seite

Im Prinzip geht es darum die Seite so einzuteilen, dass eine Nachbearbeitung möglichst leicht gelingt, zu den Grundelementen wird also links oder rechts und unten ein freier Bereich gelassen. So können später Gliederungen oder Stichpunkte eingefügt werden, sowie weiterführende Gedanken oder Fragen. In der Darstellung zum Merkblatt ist das Prinzip Inhalt der Notiz. Selbstverständlich kann man diese einfache Basis beliebig für die eigenen Bedürfnisse variieren.

Nachbereiten

Gute Mitschriften in der Veranstaltung sind nur die eine Hälfte der Arbeit. Wurde mit der Cornell-Methode oder Ähnlichem gearbeitet, kommt nun der Platz (an den Rändern) zum Einsatz:

Hier sollte versucht werden mit Stichworten/möglichen Überschriften eine Struktur in die Notizen zu bringen, den „roten Faden“ herauszuarbeiten. Ferner sollten offene Fragen festgehalten werden, ebenso wie ggf. Aufgaben (z.b. „Begriff XY nachschlagen“), wer mit farbigen Markierungen arbeiten möchte, sollte auch dies tun. Es geht darum sich noch einmal selbst mit dem Stoff auseinanderzusetzen, ein erster Lernschritt wird hiermit gemacht, die Voraussetzungen für weitere Schritte oder vertieftes Lernen geschaffen werden. Das Ziel sollte in jedem Fall sein, dass Hauptthema sowie relevante Unterthemen auf den ersten Blick sichtbar zu machen. Am Beispiel der Cornell-Seite der Studienwerkstatt der Uni Bremen, können Sie sehen wie das aussehen könnte.

Egal für welche Variante der Veranstaltungsnotizen Sie sich entscheiden: Arbeiten Sie Ihre Gedanken und Fragen direkt während der Nachbereitung ein (und ab), haben Sie eine hervorragende Grundlage zur Prüfungsvorbereitung.

Zum weiterlesen oder schauen: