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Absenkung der Raumtemperatur

In Ergänzung der bisherigen Nachrichten zur Energieversorgung und vor allem zum Heizen im Winter haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen hier zusammengestellt. Weitere Informationen, Ansprechpartner*innen sowie die Möglichkeit, uns Fragen und Anregungen zu senden, finden Sie auch unter www.uni-goettingen.de/energie.

In öffentlichen Gebäuden sollen die Raumtemperatur in den Büros auf 19 °C abgesenkt und Flure, Foyers etc. möglichst gar nicht mehr beheizt werden. Bei den Verkehrsflächen erfüllt die Universität diese Vorgaben in den meisten Gebäuden, weil auf diesen Flächen keine Heizkörper eingebaut sind. Die Absenkung der Bürotemperatur wird sich aber sicherlich bemerkbar machen.

Viele unserer Gebäude werden mit Fernwärme versorgt, die wir entweder in unserem eigenen Kraftwerk produzieren oder von den Stadtwerken beziehen. In den Gebäuden, meist unten im Keller, gibt es eine Heizungsanlage, mit der die Wärme im Gebäude verteilt wird. Um die Temperatur von 19 °C in allen Büros zu erreichen, muss das Gebäudemanagement einen erheblichen Aufwand betreiben: Dazu wird in dem Büro, das am weitesten von der Heizungsanlage entfernt ist, die Temperatur gemessen. Die Heizungsanlage wird dann so eingestellt, dass in diesem Büro 19 °C sicher erreicht werden. Das kann pro Gebäude durchaus ein paar Tage dauern. In allen Räumen, die davor liegen, kann theoretisch ein höherer Temperaturwert erreicht werden.

Um auch in diesen Räumen die Temperatur einzustellen, gibt es Thermostate an den Heizkörpern. Die Skaleneinteilung darauf kennzeichnet die einstellbare Temperatur: Einstellung 3 entspricht 20 °C, 19 °C ist ein Strich darunter. Auf diese Einstellung sollten alle Thermostate gestellt werden. Das Thermostat am Heizkörper misst aber nur die umgebende Lufttemperatur. Wenn ein Heizkörper warm wird, wird die Luft im Raum in Bewegung versetzt. Sie strömt über dem Heizkörper nach oben, streicht an der Decke entlang, dann an der gegenüberliegenden Seite des Raumes und über den Fußboden wieder zurück. Dadurch wird die Lufttemperatur nach und nach erhöht. Das Thermostat misst die Temperatur der vorbeistreichenden Luft. Wenn die eingestellte Temperatur erreicht ist, geht das Ventil darin zu bzw. drosselt die Wärmezufuhr.

Befinden sich Möbel oder ein dicker Vorhang vor den Heizkörpern, funktioniert das System nicht richtig. Die Luft um den Heizkörper wird warm, kann aber nicht in den Raum. Das Thermostat drosselt die Wärmezufuhr, weil es die warme Umgebungsluft misst. Den Menschen im Raum ist jedoch kalt, weil der Raum ja nicht warm geworden ist. Wird dann das Thermostat höher gedreht, erwärmt sich der Raum um den Heizkörper sehr stark, wofür sehr viel Energie verbraucht wird. Wird dann gelüftet, entweicht übermäßig viel Wärmeenergie, die sich im Fensterbereich über dem Heizkörper gesammelt hat, vor allem, wenn dabei der Heizkörper nicht abgedreht wird, da das Thermostat sofort auf die kalte Luft reagiert und die Wärmezufuhr entsprechend erhöht.

Bitte beachten Sie, dass es nicht sinnvoll ist, zum Beispiel nach dem Wochenende die Heizkörperventile im Büro voll aufzudrehen. Ob Sie die Heizung auf einen Strich unter 3 (19 °C) oder auf 5 (28 °C) drehen, ändert nichts an der Aufheizgeschwindigkeit. Das Ventil im Thermostat öffnet sich jedes Mal komplett, die Heizung wird sehr schnell warm. Aber wenn Sie auf 5 drehen, gibt es kein Stopp bei 19 °C Lufttemperatur, sondern das Thermostat heizt die Lufttemperatur auf bis zu 28 °C auf. Das ist viel zu warm zum Arbeiten, so dass Sie zur Abkühlung die Tür zum Flur oder ein Fenster öffnen, was ebenso viel Energie verschwendet.

Viele Mitarbeiter*innen haben die Sorge, dass eine Temperatur von 19 °C zu kalt zum Arbeiten ist – vor allem, wenn man stundenlang vor dem Computer sitzt. Hier kommt die gefühlte Raumtemperatur ins Spiel, die sich aus zwei Komponenten zusammensetzt: zum einen die Lufttemperatur, die über das Thermostat eingestellt wird, zum anderen die Strahlungswärme der Wände. Zurzeit, nach vielen Sommertagen, sind die Wände der meisten Gebäude noch ziemlich warm – eine eingestellte Lufttemperatur von 19 °C kann da sogar ziemlich warm wirken. Das ändert sich erst, wenn die Gebäude langsam auskühlen, was bei modernen, gut isolierten Gebäuden länger dauert. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass man der Auskühlung von Gebäuden auch ein bisschen vorbeugen kann. Lassen Sie Fenster und Türen daher nicht lange offen, da so viel Wärme entweicht.

Wenig zu heizen spart selbstverständlich am meisten Energie. Wenn Sie besonders energiesparend arbeiten möchten, stellen Sie für Tage, an denen Ihr Büro nicht genutzt wird, das Thermostat auf einen Wert zwischen 2 und Mond (15 °C). Im Normalbetrieb, wenn Sie wieder im Büro sind, stellen Sie dann bitte wieder auf einen Strich unter 3 (19 °C), damit der Raum wieder auf die vorgegebene Temperatur gebracht werden kann.

Nachts wird die Heizungsanlage in jedem Gebäude automatisch herunter geregelt. Wenn die Heizung abgesenkt wird, geht die Wärme aus den Wänden in den Raum über, bis die eingestellte Nachttemperatur erreicht wird. Die Heizungsanlage ist so eingestellt, dass eine Raumtemperatur zwischen 15 und 16 °C erreicht wird. Damit ist die Temperaturdifferenz zwischen draußen und drinnen geringer, weniger Wärme geht nach draußen verloren. Am Morgen wird die Heizung wieder hoch geregelt, so dass Sie Ihre mit dem Thermostat eingestellte Temperatur im Raum erreichen, wenn die Wände die Wärme wieder aufgenommen haben. Die Absenkung und Anhebung der Temperatur heben sich gegenseitig auf, Einsparungen werden nur über die Länge der Nachttemperaturperiode erzielt.


Wenn Sie dazu Fragen haben, können Sie sich gern unter energie@uni-goettingen.de an das Projektteam von Energieversorgung 2030 bzw. das Gebäudemanagement wenden:

  • Frank Hillemann, Betriebsoptimierung Energie
  • Julia Liebing, Projektkoordination
  • Christian Gemm, Projektleitung Uni
  • Dirk Chojetzki, Projektleitung UMG