Laura Hollah
Titel der MSc-Arbeit: Examination of a possible correlation between morphologically and molecular determined sex and the bone preservation of adult individuals of the medieval burial site of Groß Förste.
In Groß Förste, einem Dorf nahe Hildesheim, wurden 2016 im Zuge einer Grabung 111 Körpergräber geborgen. Die Archäologen konnten das entdeckte Gräberfeld anhand der archäologischen Funde auf das 8.- 9. Jahrhundert (Karolingerzeit) eingrenzen.
Die adulten Individuen dieses frühmittelalterlichen Gräberfeldes werden im Rahmen dieser Arbeit untersucht. Anhand der Skelett-Morphologie werden, mit allgemein gültigen anthropologischen Methoden, das Geschlecht und das Sterbealter der Individuen bestimmt. Bei Individuen, bei denen sich das Geschlecht nicht morphologisch bestimmen lässt, wird eine DNA-Analyse durchgeführt. Es wird eine Heptaplex PCR verwendet, bei der sechs verschiedene Short Tandem Repeats (STRs) sowie das Amelogeningen-Gen untersucht werden. Wichtig für die Bestimmung des Geschlechts ist hierbei das untersuchte Amelogenin-Gen, da hier eine 6 Basenpaar Deletion vorliegt, die es ermöglicht zwischen männlichen und weiblichen Individuen zu unterscheiden.
Zusätzlich zur Bestimmung des Geschlechts und des Sterbealters der Individuen wird der Erhaltungszustand der Knochen untersucht. Es wird beobachtet, dass die Skelette von männlichen Individuen häufiger und zum Teil besser erhalten sind, als die von weiblichen Individuen oder Kindern, was an der höheren Robustizität der Knochen von männlichen Individuen liegen könnte. So soll überprüft werden, ob sich eine Korrelation zwischen dem Geschlecht und dem Erhaltungszustand des Skelettes finden lässt. Dabei wird die Lage auf dem Gräberfeld, vor allem die Tiefe der Bestattung im Boden, ebenfalls berücksichtigt.