Auswirkungen der Digitalisierung auf die Bestimmung und Prüfung von Verrechnungspreisen - Die Zukunft der transaktionsbezogenen Gewinnaufteilungsmethode
- Projektkoordination: Prof. Dr. Andreas Oestreicher
- Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Oestreicher, Prof. Dr. Jan Muntermann, Prof. Dr. Robert Schwager
- Bearbeiter: Annalena Form, Lisa Hillmann, Patrick Mewes, Matthias Palmer, Jan Röder, Florian Rottner
- Laufzeit: Februar 2018 – Februar 2019
- Förderer: Bundesministerium der Finanzen
- Mitwirkende Institutionen: PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Frankfurt am Main), PwC Strategy& (Germany) GmbH (Düsseldorf)
- Ziel:
Grundlegendes Ziel des Forschungsvorhabens ist es, theoretische und empirische Erkenntnisse über die Wirkungsweise der Digitalisierung auf Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten sowie insbesondere deren werttreibenden Faktoren in multinational tätigen Unternehmensgruppen zu erhalten. Hierzu sind die Geschäftsmodelle für klassische Branchen und repräsentative Vertreter der deutschen Exportwirtschaft zu identifizieren sowie die mit der Digitalisierung verbundenen Änderungen der Wertschöpfungsketten und unternehmensgruppeninternen Transaktionen ökonomisch zu analysieren.
Auf dieser Grundlage sollen die Anwendbarkeit der gegenwärtigen Vorgehensweise zur Bestimmung von Verrechnungspreisen auf digitale Geschäftsmodelle geprüft und die Notwendigkeit einer Neuorientierung unter der Nebenbedingung, dass die Verrechnungspreise auch in der digitalen Welt Rechts- und Planungssicherheit bieten müssen, analysiert werden. Besondere Bedeutung sollen in diesem Zusammenhang "standardisierte Ansätze" haben, die schematische Elemente aufweisen könnten. Zu untersuchen sind auch die ökonomischen Auswirkungen auf deutsche Unternehmen, die mit der Digitalisierung verbunden sind, sowie die fiskalischen Auswirkungen auf das Steueraufkommen der Bundesrepublik Deutschland.
Methodisch sollen auf der Grundlage von Fallstudien und strukturierter Experteninterviews neue Erkenntnisse über die Geschäftsmodelle der digitalen Wirtschaft und die hiermit verbundenen Strukturen der globalen Wertschöpfung (Koordination und Konfiguration betrieblicher Aktivitäten) gewonnen werden. Daneben sind auf der Basis theoretischer Überlegungen zum "Ort der Wertschöpfung" die Anwendbarkeit der gegenwärtigen Vorgehensweise zur Bestimmung von Verrechnungspreisen auf digitale Geschäftsmodelle zu prüfen und die Notwendigkeit einer Neuorientierung dieser Vorgehensweise zu analysieren. Mit Hilfe von Archivdaten in Bezug auf die üblichen Schnittstellen innerhalb der Wertschöpfungsketten traditioneller Geschäftsmodelle, Transaktionsvolumen, Verrechnungspreismethoden und Marktdaten sowie Simulationsrechnungen sollen die möglichen Konsequenzen der Digitalisierung für Gewinne und Steueraufkommen eingeschätzt werden. - Ergebnisse: Das Gutachten ist in der ifst Schriftenreihe im März 2020 erschienen. Hier finden sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.