Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie
Das Seminar
Nach der Verlagerung der Religionsgeschichte 1962 aus der Philosophischen in die Theologische Fakultät hatte Carsten Colpe dort den ersten Lehrstuhl inne. Bereits mit seiner Person bestand eine enge Beziehung auch zur Philosophischen Fakultät, als deren Mitglied Colpe 1964 ernannt wurde. Seit 1971 war die Professur mit Gernot Wießner besetzt; neben der Allgemeinen Religionsgeschichte vertrat er als Schwerpunkt die Religionsgeschichte der Spätantike und des Vorderen Orients. Herr Wießner verstarb im Jahr 1999. Im Wintersemester 2001/02 wurde die Professur mit Andreas Grünschloß besetzt und von „Allgemeine Religionsgeschichte“ in „Religionswissenschaft“ umbenannt. Neben der Philosophischen Fakultät besteht eine enge Verbindung zur Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Seit dem Sommersemester 2024 ist der Lehrstuhl mit der neuen Bezeichnung „Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie“ mit Julian Strube besetzt.
In Forschung und Lehre wird die Religionswissenschaft in ihrer ganzen Breite vertreten. Veröffentlichungen umfassen sowohl die systematische Religionswissenschaft als auch die Religionsgeschichte. Schwerpunkte liegen in den Bereichen globale Religionsgeschichte und kultureller Austausch zwischen Asien (insbesondere Indien), Europa und Nordamerika. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Verhältnis von Religion und Politik in Geschichte und Gegenwart, etwa mit Blick auf Nationalismus, Kolonialismus und das Spektrum von Sozialismus bis Rechtsextremismus. Thematisch zählen hierzu unter anderem Hinduismus, Islam sowie Esoterik und alternative Religiosität.
Studierenden stehen neben der Seminarbibliothek auch die Bibliotheken der fachverwandten Seminare der Theologischen wie Philosophischen Fakultäten offen.
Das Studium der Religionswissenschaft
Im Rahmen der an der Theologischen Fakultät üblichen Studiengänge Theologie, Theologie auf Diplom und Religionspädagogik kann die Religionswissenschaft als ein Zusatzangebot studiert werden, innerhalb der Theologie als Wahlpflichtfach im Examen. In allen diesen Studiengängen wird darüber hinaus Kenntnis in nichtchristlichen Religionen gefordert. Somit ist der Besuch religionsgeschichtlicher Veranstaltungen erforderlich.
Thematisch deckt das Lehrangebot den großen Bereich der Religionswissenschaft ab mit Lehrangeboten sowohl zur Religionsgeschichte als auch zu systematischen Themen.