Presseinformation: Humboldt-Forschungspreise: Internationale Kooperationen mit der Uni Göttingen
Nr. 171/2002 - 07.06.2002
Preisträger arbeiten an Forschungsvorhaben in der Physik und Chemie
(pug) An der Georg-August-Universität Göttingen werden auch in diesem Jahr zwei international renommierte Wissenschaftler aus dem Ausland als Forschungspreisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung zu Gast sein und gemeinsam mit Göttinger Wissenschaftlern forschen. Für 2002 wurden der Mathematiker Prof. Dr. John E. Roberts von der Universität Rom (Italien) und der Chemiker Prof. Dr. Yoshinori Yamamoto von der Tohoku Universität in Sendai (Japan) ausgezeichnet. Prof. Roberts wird am Göttinger Institut für Theoretische Physik „Grundlagenprobleme der Elementarteilchenphysik mit modernsten mathematischen Methoden“ untersuchen und Prof. Yamamoto wird in Göttingen am Institut für Organische Chemie an „neuartigen metall-katalysierten Tansformationen organischer Moleküle“ arbeiten. „Dieser Erfolg belegt anschaulich die Attraktivität der Universität Göttingen für die globale Elite der Wissenschaft,“ heißt es dazu in der Mitteilung der Humboldt-Stiftung. Seit 1972 wurden für die Universität Göttingen 74 Forschungskooperationen über Humboldt-Forschungspreise bewilligt. Die Georg-August-Universität steht damit an sechster Stelle bundesweit.
Der an der Cambridge University (England) ausgebildete Mathematiker John E. Roberts war von 1977 bis 1994 ordentlicher Professor an der Universität Osnabrück, bevor er an die Universität Rom wechselte. Prof. Roberts habe durch seine grundlegenden Arbeiten neue Forschungsrichtungen in Mathematik und Theoretischer Physik stimuliert, so seine Göttinger Forschungspartner Prof. Dr. Detlev Buchholz und Prof. Dr. Hans-Jürgen Borchers. Zusammen mit Prof. Roberts werden sie Symmetrieeigenschaften und Statistik von Elementarteilchen untersuchen, eine Arbeit, die sich an der „Schnittstelle zwischen Quantenphysik und Mathematik“ bewege. Dazu hält sich Prof. Roberts im laufenden Sommersemester und im Sommersemester 2003 für jeweils viereinhalb Monate am Göttinger Institut auf. Die Forschungskooperation von Prof. Roberts wird mit 50.000 Euro unterstützt.
Prof. Yamamoto gehört zu den bedeutendsten organischen Chemikern in Japan, so der Göttinger Chemiker Prof. de Meijere, der den Träger zahlreicher wissenschaftlicher Ehrungen für den Forschungspreis vorgeschlagen hatte. Prof. de Meijere und sein Kollege Prof. Lutz-F. Tietze versprechen sich von der Forschungskooperation, die mit 60.000 Euro unterstützt wird, eine „bedeutende Steigerung der wissenschaftlichen Produktivität mehrerer Arbeitsgruppen“ des Instituts für Organische Chemie der Universität. Ab November 2002 werden sie in mehreren Perioden insgesamt 12 Monate mit Prof. Yamamoto in Göttingen zusammenarbeiten. Die zu untersuchenden Transformationen sollen zu einer höheren Effizienz und Umweltverträglichkeit bei der Synthese organischer Moleküle führen. Eine Gruppe der angestrebten chemischen Verbindungen spielen unter anderem in der Krebsforschung eine Rolle. „Das Forschungsvorhaben geht deutlich über in Göttingen laufende Arbeiten hinaus und wird manche dieser Arbeiten krönen,“ so Prof. de Meijere.
Kontaktadressen:
Prof. Dr. Detlev Buchholz
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik
Institut für Theoretische Physik
Bunsenstraße 9, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-7675, Fax (0551) 39-9263
e-mail: buchholz@theorie.physik.uni-goettingen.de
Internet: www.theorie.physik.uni-goettingen.de/
Prof. Dr. Armin de Meijere
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Chemie
Institut für Organische Chemie
Tammanstraße 2, 37077 Göttingen
Tel. (0551) 39-3231, -3232, Fax (0551) 39-9263
e-mail: armin.demeijere@chemie.uni-goettingen.de
Internet: www.gwdg.de/~ucoc/index.htm