Presseinformation: Nachhaltige Energiegewinnung
Nr. 151/2017 - 01.08.2017
Britische und deutsche Wissenschaftler treffen sich zur AGICHEM-Tagung in Göttingen
(pug) Aktuelle Forschungsentwicklungen in der Anorganischen Chemie stehen im Mittelpunkt der Tagung „AGICHEM 2017“, die vom 6. bis 9. August 2017 an der Universität Göttingen stattfindet. Rund 150 britische und deutsche Chemikerinnen und Chemiker, darunter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso wie Studierende, kommen zu dem bilateralen Austausch ins Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa am Wilhelmsplatz. Organisator ist Prof. Dr. Dietmar Stalke vom Göttinger Institut für Anorganische Chemie.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassen sich unter anderem mit nachhaltiger Energiegewinnung und -umwandlung, Sensorik und Diagnostik, der Natur nachempfundener Katalyse und Werkstoffdesign – Themen, die bei der Herstellung und Entwicklung verschiedener Wirk- und Werkstoffe unerlässlich sind. „Silicium, der große Bruder des Kohlenstoffs, ist bekannt aus der Halbleiterelektronik, erläutert Stalke. „Zukünftig soll er aber auch bei der Katalyse die seltenen Edelmetalle wie Platin oder Rhodium ersetzen. Die Metalle Magnesium und Calcium sind lebenswichtig für den Knochenbau. Ein Ziel ist aber auch, sie zur Aktivierung von Wasserstoff tauglich zu machen. Wasserstoff ist eine Alternative zur Batterie, und Autos mit Wasserstoff-Brennstoffzellen wären noch umweltverträglicher als batteriebetriebene.“
Darüber hinaus wird auf der Tagung die Synthese neuer Zielmoleküle diskutiert, wie sie in neuen Medikamenten und Hochleistungswerkstoffen mit maßgeschneiderten Eigenschaften wie Härte, thermische Stabilität oder Leitfähigkeit gefordert werden. Hier spielen anorganische Prozesse eine wichtige Rolle.
Die AGICHEM 2017 bietet ein Forum, auf dem sich führende britische und deutsche Chemiker austauschen. „Dies ist bei einem drohenden Brexit besonders wichtig“, betont Stalke. „Spitzenforschung lebt vom ungehinderten globalen Austausch und der multinationalen Forschungsförderung. Er wäre fatal, wenn der deutsch-britische Dialog von nationaler Politik eingeschränkt würde. Dieser Entwicklung wirkt die AGICHEM entgegen.“
Kontakt:
Prof. Dr. Dietmar Stalke
Fakultät für Chemie
Institut für Anorganische Chemie
Tammannstraße 4, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-33000
E-Mail: dietmar.stalke@chemie.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/en/552925.html