Presseinformation: Georg-August-Universität Göttingen besetzt erste Juniorprofessuren
Nr. 326/2001 - 06.12.2001
Vier Wissenschaftler sollen ihre Arbeit zu Beginn des Jahres 2002 aufnehmen
(pug) Die Georg-August-Universität Göttingen wird im Vorgriff auf das neue Hochschulrecht ihre ersten Juniorprofessuren besetzen. Über die Besetzung von zunächst vier der insgesamt 42 ausgeschriebenen Stellen hat der Senat der Universität in seiner letzten Sitzung Ende November 2001 entschieden. Der Präsident der Universität Göttingen, Prof. Dr. Horst Kern, erklärt dazu: „Ausgewählt wurden vier hochqualifizierte Nachwuchsforscher, die sich durch weit überdurchschnittliche Publikationen und durch ihre hervorragende wissenschaftliche Arbeit im Ausland ausgewiesen haben.“ Die Juniorprofessorinnen und -professoren in der Theologie, der Chemie, den Geowissenschaften und der Physik werden zu Beginn kommenden Jahres ihre Arbeit in Göttingen aufnehmen, zunächst als wissenschaftliche Angestellte. Mit der Vergabe der Stellen ist jedoch eine Einstellungszusage für die Überleitung in eine Juniorprofessur verbunden, sobald die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen sind.
Für die Hochschulleitung der Universität Göttingen ist die Einführung der Juniorprofessuren „eine Maßnahme der Exzellenzförderung“, erklärt der Universitäts-Präsident weiter. Allerdings gebe es in der konkreten Ausgestaltung dieser Professuren durchaus noch Nachbesserungsbedarf. Prof. Kern: „Vor allem muß sichergestellt werden, daß die Bezahlung konkurrenzfähig ist.“ Darüber hinaus dürften die Aufgaben in Lehre und Verwaltung nicht derart hoch angesetzt werden, daß weniger Zeit für eigenständige Forschung bleibe als im alten System. Wie die Leiterin der Forschungsabteilung an der Universität Göttingen, Dr. Dorothea Mey, erklärt, ist der Besetzung der Juniorprofessuren ein Auswahlverfahren vorausgegangen, „das den strengen Kriterien der Berufungsverfahren für eine ordentliche Professur entspricht“. Die vier Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden von außen an die Universität Göttingen berufen, nur einer von ihnen hat an der Göttinger Hochschule promoviert; anschließend wechselte er als Postdoc an eine Forschungseinrichtung im Ausland. Für die Einarbeitung ihrer Juniorprofessoren wird die Universität Göttingen ein Begleitprogramm mit Kursen in Forschungsfinanzierung und Hochschulmanagement anbieten.
Niedersachsen will die „Personalkategorie“ Juniorprofessur als erstes Bundesland realisieren und in das geplante neue Niedersächsische Hochschulgesetz (NHG) aufnehmen. Ziel ist es, dem wissenschaftlichen Nachwuchs mit den auf sechs Jahre angelegten Juniorprofessuren besonders günstige Möglichkeiten der Qualifizierung zu eröffnen. Für diese Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zunächst jeweils 150.000 DM als Erstausstattung zur Verfügung.