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Studierende unterstützen Flüchtlinge beim Spracherwerb

19.08.2015

Wissenschaftsministerin informiert sich über Angebote der Universität Göttingen

Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, hat sich an der Universität Göttingen über Angebote für Flüchtlinge informiert. Im Zentrum des Besuchs stand die Sprachförderung für Flüchtlinge an niedersächsischen Hochschulen. Universitätsvizepräsidentin Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne stellte unter anderem die Ausbildung von Lehramtsstudierenden im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ sowie die Umsetzung des Programms „Studierende unterstützen Flüchtlinge beim Spracherwerb“ an der Universität Göttingen vor. Darüber hinaus nahm die Ministerin an einer Unterrichtsstunde von Studierenden für Flüchtlinge teil.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) unterstützt Flüchtlinge beim Spracherwerb und beim Einstieg in ein Studium. „Es geht darum Flüchtlingen Bildungschancen zu eröffnen“, so Dr. Heinen-Kljajić. „Viele von ihnen verfügen über Bildungsqualifikationen und -potenziale, die wir unterstützen wollen. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Interesse, das Potenzial von Flüchtlingen nicht brachliegen zu lassen, sondern ihnen dabei zu helfen, rasch bei uns Fuß zu fassen. Damit setzt das MWK gleichzeitig einen Anreiz, um zukünftige Fachkräfte in Niedersachsen zu halten.“

Die Abteilung Interkulturelle Germanistik der Universität Göttingen bietet Studierenden aller Fächer ab dem kommenden Wintersemester die Möglichkeit an, sich für dieses spezifische Handlungsfeld zu qualifizieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in der „Zusatzqualifikation Interkulturalität und Mehrsprachigkeit / Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ bereits grundlegende Kompetenzen im Bereich der Sprachvermittlung erworben. „Wir konzipieren ein interdisziplinär angelegtes Praxisstudienmodul, in dem die Studierenden ihre Kompetenzen in der Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache und in der Diagnose von Förderbedarf vertiefen können“, erläuterte Prof. Dr Andrea Bogner von der Abteilung Interkulturelle Germanistik. „Gleichzeitig bereiten wir sie auf die komplexen psychosozialen Lebenssituationen von Flüchtlingen und die rechtlichen beziehungsweise sprachenpolitischen Rahmenbedingungen vor.“

Im Rahmen des Praktikums setzen die Studierenden die erworbenen oder ausgebauten Fähigkeiten praktisch in Deutschkursen um, die sie selbst geben. Die Sprachkurse finden beispielsweise in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Einrichtungen der Erwachsenenbildung statt und richten sich an alle Flüchtlinge – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Die Koordinationsarbeit wird von der Universität geleistet und durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert. Die lehrerbildenden Universitäten in Niedersachsen können 2015 jeweils bis zu 50.000 Euro für die Vorbereitung und Begleitung von Lehramtsstudierenden bei der Sprachförderung von Flüchtlingen erhalten.

Weitere Informationen sind im Internet unter www.uni-goettingen.de/de/516082.html und www.mwk.niedersachsen.de zu finden.

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