Presseinformation: 250 Jahre Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Nr. 268/2001 - 06.11.2001
Jubiläumsfeier am Samstag, dem 17. November 2001
Die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 1751 gegründet von Georg II., August, Kurfürst von Hannover und König von Großbritannien, ist eine der ältesten Wissenschaftsakademien Deutschlands: Ihr 250jähriges Bestehen feiert sie im Rahmen ihrer Jahressitzung am Sonnabend, 17. November 2001. An der Festveranstaltung in der Aula der Georg-August-Universität Göttingen werden Bundespräsident Johannes Rau, der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Sigmar Gabriel, und der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Thomas Oppermann, Vertreter verschiedener Wissenschaftsorganisationen, unter ihnen Prof. Dr. Clemens Zintzen, Vorsitzender der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, und Prof. Shaul Shaked, Präsident der Union Académique Internationale, sowie Gelehrte aus dem In- und Ausland teilnehmen. Im Rahmen der Jahressitzung, die traditionell im Geburtsmonat des Akademiegründers stattfindet, werden der Dannie-Heineman-Preis und die Akademiepreise für Biologie, Chemie und Physik vergeben.
Akademiepräsident Prof. Dr. Rudolf Smend wird die Jubiläumssitzung eröffnen und im Anschluß an seinen Jahresbericht 2001 auf die Geschichte, die aktuelle Situation und die Zukunftsaufgaben der Göttinger Akademie eingehen. Mit Grußworten wenden sich der Niedersächsische Ministerpräsident, Prof. Zintzen, Prof. Shaked und der Präsident der Universität Göttingen, Prof. Dr. Horst Kern, an die Festversammlung. Eine Ansprache hält Bundespräsident Rau. Den Festvortrag über „Schillers Schädel“ hält der Göttinger Philologe Prof. Dr. Albrecht Schöne, der als ordentliches Mitglied der Akademie angehört.
Der Dannie-Heineman-Preis, die bedeutendste Auszeichnung der Göttinger Akademie, geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Christopher C. Cummins vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA). Ausgezeichnet werden mit diesem Preis, der von der Minna-James-Heineman-Stiftung zu Ehren ihres Gründers Dannie Heineman geschaffen wurde, Cummins’ grundlegende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der anorganischen Chemie zur Aktivierung kleiner Moleküle durch Metallkomplexe. Die drei weiteren Akademiepreise 2001 werden an die Biologin PD Dr. Petra Fromme (Technische Universität Berlin), den Chemiker PD Dr. Christian Limberg (Technische Universität München) und den Physiker Dr. Ulli Köster (CERN) vergeben. Die Förderpreise der Akademie für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden von der Bayer AG, der BASF AG und der Hoechst AG, der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft, dem Springer-Verlag, der Sartorius AG und der Sparkasse Göttingen finanziert.
Die Teilnahme an der Festveranstaltung, die im Aula-Gebäude am Wilhelmsplatz 1 stattfindet und um 11 Uhr beginnt, ist nur für geladene Gäste vorgesehen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können Einladungskarten am Sonnabend, 10. November 2001, von 9 bis 12 Uhr und am Montag, 12. November 2001, von 16 bis 18 Uhr im Gebäude der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Theaterstraße 7, erhalten. Einlaß zur Veranstaltung von 10 bis 10.45 Uhr.
Hinweis an die Redaktionen:
Zur Teilnahme an der Jahressitzung und zur Berichterstattung über die Festveranstaltung zum 250jährigen Bestehen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen am Sonnabend, 17. November 2001, sind Sie herzlich eingeladen. Eine Voranmeldung ist erforderlich unter Telefon (0551) 39-5362 oder E-Mail: udeppe@gwdg.de. Journalisten und Pressefotografen werden vor der Sitzung um Akkreditierung am Pressetisch im Foyer der Aula ab 10 Uhr gebeten.
Kontaktadresse:
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Theaterstr. 7
37073 Göttingen
Tel.: (0551) 39-5362, Fax: (0551) 39-5365
E-Mail: udeppe@gwdg.de
PROGRAMM
Begrüßung durch den Akademiepräsidenten
Grußworte
Horst Kern
Präsident der Georgia Augusta
Sigmar Gabriel
Ministerpräsident des Landes Niedersachsen
Clemens Zintzen
Vorsitzender der Union der deutschen Akademien
Shaul Shaked
Präsident der Union Académique Internationale
Ansprachen
Johannes Rau
Präsident der Bundesrepublik Deutschland
Rudolf Smend
Präsident der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Preisverleihungen
Festvortrag
Albrecht Schöne
"Schillers Schädel"
Pressenotiz zum Vortrag Schöne
Den Festvortrag hält Albrecht Schöne, Professor der deutschen Philologie und ordentliches Akademiemitglied. Der Vortrag von Albrecht Schöne skizziert die abenteuerliche Geschichte des (vermeintlichen) Schillerschen Schädels, wie sie von dem Giftmord, den die Freimaurer 1805 mit Wissen Goethes an Schiller verübt haben sollen, bis zu der 1945 vom flüchtenden Gauleiter befohlenen, im letzten Augenblick noch verhinderten Sprengung seines Sarkophags und weiter bis in unsere Tage dem Strukturmodell des christlichen Heiligen- und Reliquienkultes folgt. – Das führt zu Goethes letztem großen naturphilosophischen Altersgedicht, entstanden in der Nacht, nachdem er sich den eben wieder ausgegrabenen Schädel des Freundes insgeheim ins eigene Haus bringen ließ. Lebenslang mit anatomisch-osteologischen Studien befaßt, behandelt er hier die „Knochen als einen Text, woran sich alles Leben und alles Menschliche anhängen läßt.“ Hier findet er zu seiner Weltformel von der „Gott=Natur“. Hier bewahrheitet sich seine Maxime: „Poesie deutet auf die Geheimnisse der Natur und sucht sie durchs Bild zu lösen.“
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