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Presseinformation: Das Denken verstehen – Hirnforscher tagen in Göttingen

Nr. 194/2014 - 28.08.2014

Internationale Bernstein Konferenz 2014 lockt über 500 Hirnforscher an die Georg-August-Universität Göttingen

(pug/nncn) Vom 3. bis zum 5. September 2014 findet die internationale Bernstein Konferenz 2014 an der Georg-August-Universität Göttingen statt. Erwartet werden über 500 Wissenschaftler aus der Physik, Mathematik, Biologie, Medizin, Informatik und Psychologie, um sich über die neusten Erkenntnisse der Computational Neuroscience auszutauschen.

Dieser interdisziplinäre Forschungsbereich beschäftigt sich mit der Frage, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet und Gedanken entstehen lässt. Höhepunkte der Konferenz werden die Verleihung des Bernstein Preises für Computational Neuroscience 2014 und des Valentino Braitenberg Preises für Computational Neuroscience 2014 sein. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, am 4. September 2014 den humanoiden Roboter ARMAR III in einem kurzweiligen Abendvortrag kennenzulernen. Für Kinder wird es davor eine leicht verständliche Nachmittagsvorstellung geben. Am Vorabend der Bernstein Konferenz findet außerdem ein öffentlicher englischsprachiger Vortrag über das menschliche Bewusstsein statt.

Die Konferenz wird am Mittwoch, den 3. September, um 13:30 Uhr im Zentralen Hörsaalgebäude der Universität Göttingen (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) eröffnet. Larry Abbott und Nathaniel Sawtell – ein experimentell und ein theoretisch arbeitender Neurowissenschaftler von der Columbia University in New York – berichten in einer „Duett-Vorlesung“ darüber, wie sie durch die Kombination ihrer Forschungsweisen neue Einblicke in die Informationsverarbeitung im Gehirn gewinnen konnten.

Ein Höhepunkt der Tagung ist am Mittwoch, 3. September, um 15:50 Uhr, die Übergabe des Bernstein Preises für Computational Neuroscience 2014 durch Staatssekretär Dr. Georg Schütte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), gefolgt vom Festvortrag des Preisträgers. Der mit 1,25 Millionen Euro dotierte Preis gehört zu den attraktivsten Auszeichnungen für junge Neurowissenschaftler. Das Preisgeld wird über einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung gestellt und ermöglicht hervorragenden Nachwuchswissenschaftlern den Aufbau einer eigenständigen Arbeitsgruppe an einer deutschen Forschungseinrichtung. Der diesjährige Preisträger steht Journalisten im Vorfeld der Verleihung bei einer Pressekonferenz als Gesprächspartner zur Verfügung. Diese findet um 10:30 Uhr im Raum 1.140 im Blauen Turm, Platz der Göttinger Sieben 5, statt.

Ein weiteres Highlight wird die Verleihung des Valentino Braitenberg Awards for Computational Neuroscience 2014 an Alexander Borst sein, die ebenfalls am Mittwoch, 3. September, um 17:00 Uhr stattfinden wird. Während der darauffolgenden Valentino Braitenberg Lecture wird Borst Glanzpunkte seiner Forschung darstellen. Mit dem Preis ehrt die Bernstein Association alle zwei Jahre einen Wissenschaftler, der mit seiner herausragenden Forschung wesentlich zu unserem Verständnis der Gehirnfunktionen beigetragen hat. Der Preisträger erhält 5.000 Euro, die von der Autonomen Provinz Bozen Südtirol gestiftet sind, und zusammen mit einer goldenen Anstecknadel („Goldenes Neuron“) überreicht werden.

Die Öffentlichkeit hat in mehreren Veranstaltungen die Möglichkeit, einen unterhaltsamen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung auf dem Gebiet der Computational Neuroscience zu erhalten. Englischsprachige interessierte Laien sind zu einem öffentlichen wissenschaftlichen Vortrag über unser Bewusstsein eingeladen, den der Philosoph Joseph Levine (University of Massachusetts, USA) und der Neurowissenschaftler Giulio Tononi (University of Wisconsin, USA) im Vorfeld der Konferenz am Dienstag, 2. September 2014, um 19:00 Uhr halten werden.

Am Donnerstag, 4. September 2014, um 19:30 Uhr, stellt Tamin Asfour vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in der Paulinerkirche (Papendiek 14, 37073 Göttingen) in einem abwechslungsreichen Vortrag sowie Life-Demo den humanoiden Roboter ARMAR III vor. Für Kinder gibt es dort am selben Tag um 15:00 Uhr einen leicht verständlichen Vortrag, ebenfalls mit Roboterpräsentation.

Für die öffentlichen Veranstaltungen ist keine Anmeldung erforderlich, der Eintritt ist frei. Die Anzahl der Plätze ist jedoch begrenzt.

Auf den wissenschaftlichen Symposien der Bernstein Konferenz und den zwölf Satelliten-Workshops werden über 115 international renommierte Forscher Vorträge halten und etwa 280 Wissenschaftler Posterbeiträge präsentieren. Das Themenspektrum reicht dabei von Wahrnehmung und Gedächtnis bis hin zu Computer-Gehirn-Schnittstellen, Roboter und Neuroprothesen. Die Bernstein Konferenz wird unter Leitung von Florentin Wörgötter vom Bernstein Fokus Computational Neuroscience Göttingen und dem Bernstein Zentrum Göttingen ausgerichtet. Sie ist die größte jährlich stattfindende Konferenz auf dem Gebiet in Europa und gleichzeitig die Jahrestagung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience. Mit dieser Förderinitiative unterstützt das BMBF die Forschungsdisziplin der Computational Neuroscience seit 2004 mit einem Gesamtvolumen von mehr als 180 Millionen Euro. Das Bernstein Netzwerk ist nach dem deutschen Forscher und Physiologen Julius Bernstein benannt, der die erste biophysikalische Erklärung für die Ausbreitung von Nervensignalen geliefert hat.

Das gesamte Programm und weitere Informationen sind im Internet unter www.bernstein-conference.de zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind herzlich zur gesamten Konferenz, der Pressekonferenz und den Preisverleihungen eingeladen.

Kontaktadressen:
Prof. Dr. Florentin Wörgötter
Bernstein Fokus Computational Neuroscience Göttingen / Bernstein Zentrum Göttingen
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen, Telefon (0551) 39-10760
E-Mail: worgott@gwdg.de
Internet: www.dpi.physik.uni-goettingen.de/cns

Mareike Kardinal
Universität Freiburg - Bernstein Koordinationsstelle
Telefon: (0761) 203-9585
E-Mail: mareike.kardinal@bcos.uni-freiburg.de
Internet: www.nncn.de