Presseinformation: Lernsamstage: Lernen, während die Kinder spielen
Nr. 48/2014 - 06.03.2014
Universität Göttingen unterstützt Studierende mit Kinderbetreuung – Neuer Service gut angenommen
(pug) Lernen, während die Kinder spielen: Seit Beginn dieses Jahres unterstützt die Universität Göttingen ihre Studierenden mit einem neuen Angebot der Kinderbetreuung. Im ersten Stock des Lern- und Studiengebäudes am Platz der Göttinger Sieben befindet sich der neu eingerichtete Eltern-Kind-Bereich. Dort werden jeden Sonnabend bis zu sechs Kinder von Studierenden durch Betreuungspersonen der Kindertagespflege Göttingen e.V. betreut, während die Eltern in einem der umliegenden Räume in Ruhe lernen, Klausuren vorbereiten und Hausarbeiten schreiben können. Die Universität bietet die sogenannten „Lernsamstage“ seit Mitte Januar in Kooperation mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) an. Die verfügbaren Plätze sind seither an jedem Wochenende ausgebucht.
„Studierende mit Kind müssen Studium, Kind und oft noch einen Job unter einen Hut kriegen“, erläutert Renate Putschbach, Leiterin des Familienservice der Universität Göttingen. „Dichte Lehrpläne und Prüfungen erfordern, auch am Wochenende zu lernen. Das stellt für Studierende mit Kind eine besondere Herausforderung dar, da sie meistens nicht auf familiäre Unterstützung vor Ort zurückgreifen können. Mit den Lernsamstagen reagiert die Universität auf den Bedarf nach einer campusnahen und flexiblen Betreuung.“ Dass sich die Bedürfnisse der Studierenden in den vergangenen Jahren geändert haben, bestätigt Silvia Czerwinski, Projektleiterin in der Benutzungsabteilung der SUB. „Aufgrund der veränderten Studien- und Lernbedingungen steigt der Bedarf nach adäquaten Arbeitsplätzen“, sagt sie. „Das spüren wir in der SUB seit längerem an allen unseren Standorten.“
Familienfreundlichkeit als Teilbereich der Gleichstellungsarbeit spielt seit etwa zehn Jahren eine Rolle an deutschen Hochschulen. „Hochschulen berücksichtigen vermehrt die besonderen Bedürfnisse von Studierenden und Beschäftigten mit Kindern“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Göttingen, Dr. Doris Hayn. „Wie sehr sich eine Hochschule für eine angemessene Betreuung einsetzt, trägt viel zu ihrer Attraktivität bei.“ Lehramtsstudentin Anika Linke fand das Angebot insbesondere während der Klausurenzeit hilfreich: „So konnte ich lernen, ohne ständig mit einem Ohr nach meiner Tochter zu hören. Und sie hatte währenddessen in der Betreuung viel Spaß.“
Betreut werden die Kinder von qualifizierten Betreuungspersonen des Vereins Kindertagespflege Göttingen, die oft selbst noch studieren und die Situation studierender Eltern gut kennen – die Rückmeldungen sind durchweg positiv. „Viele Eltern wünschen sich häufigere und längere Betreuungsmöglichkeiten“, sagt Nina Krengel, Betreuerin mit Erziehungsausbildung. „Sie sind dankbar, und ich habe das Gefühl, dass sie gerne kommen und auch die Kinder Spaß mit uns haben.“
Universität und Kindertagespflege Göttingen arbeiten seit 2008 in der Kinderbetreuung zusammen, zunächst bei der Vermittlung von Tagespflegepersonen für Studierende, seit 2010 auch in der Notfall- und Veranstaltungsbetreuung. „Dafür haben wir einen flexiblen Betreuungspool aufgebaut“, so Petra Daunicht, Fachberaterin des Kindertagespflege Göttingen e.V. „Dieser besteht aus Tagespflegepersonen, Erzieherinnen und Erziehern sowie Betreuerinnen und Betreuern, die wir speziell geschult haben und die auch bei den Lernsamstagen eingesetzt werden.“
Kontaktadresse:
Renate Putschbach
Georg-August-Universität Göttingen
Gleichstellungsbüro – Familienservice
Goßlerstraße 9, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-12490
E-Mail: renate.putschbach@zvw.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/familienservice