Presseinformation: "Wal-Wirbel": Zoologisches Museum zeigt 17 Meter langes Walskelett
Nr. 216/2001 - 20.09.2001
Eigene Walausstellung - Zur Eröffnung am 7. Oktober Programm für Groß und Klein
(pug) Im Januar 1998 verirrten sich drei Wale auf dem Weg von den arktischen Gewässern nach Süden in die Nordsee und strandeten vor der schleswig-holsteinischen Küste. Seltene Exponate für ein Museum, wichtige Objekte für Forschung und Lehre: Dem Institut für Zoologie und Anthropologie und dem dort angesiedelten Zoologischen Museum ist es gelungen, einen der Pottwale an die Universität Göttingen zu holen. Das 17 Meter lange Skelett wird von Sonntag, 7. Oktober 2001, an in einer eigenen Walausstellung zu sehen sein. Aus diesem Anlaß veranstalten das Institut und das Museum an der Berliner Straße 28 von 11 bis 17 Uhr einen „Wal-Wirbel“ mit einem bunten Programm für Groß und Klein. Zuvor wird die neue Ausstellung mit einem Vortrag und einer Diadokumentation offizell eröffnet. In der Eröffnungsveranstaltung im Hörsaal, die sich auch an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger wendet und um 10 Uhr beginnt, berichten der Direktor des Zoologischen Museums, Prof. Dr. Rainer Willmann, und der Kustos, Dr. Gert Tröster, über den Weg des Pottwals vom „Strandgut“ zum Ausstellungsstück. Als Gäste können Museumsleiter und Kustos unter anderem den niedersächsischen Wissenschaftsminister Thomas Oppermann und den Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Jürgen Danielowski, begrüßen.
Zu den um 11 Uhr startenden Angeboten für die kleinen Besucher gehören Bastel-, Mal- und Spiel-aktionen rund um die Themen Wal und Meer, außerdem können sie mit einem Steinmetz „KreAktives“ zum Wal schaffen. Um 13 und um 15.30 Uhr sind alle Kinder und Jung-Gebliebenen zur Märchenstunde eingeladen, außerdem stehen eine Lesung aus Melvilles „Moby Dick“ (14 Uhr) und eine Kinderrallye durch die Walausstellung auf dem Programm. Den „älteren“ Besuchern wird das Pottwalskelett in Demonstrationen um 12 und 14.30 Uhr vorgestellt. Um 15 Uhr berichten Gisela Vogel und Carsten Wortmann, Präparator am Zoologischen Museum, über die „Verwandlung“ des Pottwals. Weitere Angebote: Info-Stände und Mitmach-Aktionen von Umweltschutzorganisationen sowie Live-Musik, auch für kulinarische Genüsse ist gesorgt. Höhepunkt der Veranstaltung wird um 16 Uhr die Ziehung der Gewinner eines Preisausschreibens sein.
Das Skelett des einst fast 55 Tonnen schweren Pottwals - ein etwa 17 Jahre alter Jungbulle - besteht nach Angaben von Prof. Willmann, der am Institut für Zoologie und Anthropologie die Abteilung Morphologie, Systematik und Evolutionsbiologie leitet, aus weit über 100 Einzelknochen. Von Fleisch und Gewebe befreit, wurden sie nach Göttingen transportiert und dort am Zoologischen Museum weiterbehandelt. Bevor mit der Rekonstruktion des Skeletts begonnen werden konnte, mußte der allein fünf Meter lange und eine Tonne schwere Schädel in die zweite Etage des Museums gebracht werden - was weder über die Treppe noch durch das Dach möglich war. So wurde im November 1999 ein Mauerdurchbruch geschaffen und der Schädelknochen mit einem Kran in die obere Museumshalle gehievt. Dem Museum, das bereits seit 1773 besteht, stehen an der Berliner Straße 28 rund 400 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Die Schausammlung ist in vier Räumen untergebracht, in denen unter wechselnden Themenschwerpunkten zum Beispiel ausgestorbene Vogelarten präsentiert werden. In dem größten dieser Räume ist das Pottwalskelett ausgestellt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Rainer Willmann, Dr. Gert Tröster
Georg-August-Universität Göttingen
Biologische Fakultät
Institut für Zoologie und Anthropologie
Abteilung für Morphologie, Systematik und
Evolutionsbiologie und Zoologisches Museum
Berliner Straße 29, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-5441, -5524, Fax (0551) 39-5579
e-mail: rwillma1@gwdg.de und gtroest@gwdg.de
Internet: http://www.gwdg.de/~gtroest/abteilung/morph/hallo.html