Presseinformation: Das Tropenzentrum der Universität Göttingen: Vorbild für internationale Hochschulkooperation
Nr. 205/2001 - 07.09.2001
Bundesministerin Wieczoreck-Zeul nimmt am Symposium teil
(pug) Das Forschungs- und Studienzentrum der Agrar- und Forstwissenschaften der Tropen und Subtropen – kurz „Tropenzentrum“ – der Georg-August-Universität Göttingen feiert sein 40jähriges Bestehen mit einem wissenschaftlichen Symposium zum Thema „Nachhaltige Entwicklung und Ressourcennutzung in den Tropen – Herausforderungen für Forschung, Lehre und Wissenstransfer“. Internationale Gäste aus Politik und Wissenschaft würdigen das langjährige Engagement des interdisziplinären Zentrums und werfen gemeinsam mit den Göttinger Wissenschaftlern einen Blick in die Zukunft der Internationalisierung der deutschen Hochschullandschaft.
Der Vizepräsident der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Gerd Lüer betonte beim heutigen Eröffnungsfestakt in Anwesenheit von Heidemarie Wieczoreck-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, des indonesischen Agrarministers Prof. Dr. Bungaran Saragih und des niedersächsischen Wissenschaftsministers Thomas Oppermann die zunehmende Bedeutung der internationalen Verknüpfungen in Forschung und Lehre: „Der Aufbau internationaler Studiengänge und interdisziplinärer Zentren ist zur Zeit hochaktuell und dient vorrangig der Vernetzung einander ergänzender Teildiziplinen in Forschung und Lehre. Dass diese Entwicklungen nicht ganz so neu sind, wie sie uns manchmal erscheinen, zeigt die langjährige außerordentlich erfolgreiche Arbeit des Tropenzentrums der Universität Göttingen. Die im Göttinger Tropenzentrum gewonnenen Erfahrungen sind auch deshalb für unsere Universität von unschätzbarem Wert, da sie der Einrichtung neuer internationaler Studiengänge, der Gründung interdisziplinärer Zentren und dem „Export“ unserer Studieninhalte zu Gute kommt.“
In seiner Begrüßung verwies der Göttingen Bioklimatologe Prof. Dr. Gode Gravenhorst auf gravierende Konflikte in den Regionen der Tropen und Subtropen, zu deren Lösung speziell ausgebildete Fachleute erforderlich seien: "Die riesigen aktuellen Probleme fordern kommende Generationen heraus: Wasserknappheit, Wüstenausdehnung, Klimawandel, Nahrungsmangel, Energieknappheit, Menschenrechtsfragen – die Liste ließe sich verlängern. Diese Herausforderungen können nur bewältigt werden, wenn es Frauen und Männer gibt, die über die sektoralen akademischen Fachdisziplinen hinaus ausgebildet sind und die das Leben in den Tropen erfahren haben. Das Tropenzentrum wird auch in Zukunft ein interkulturelles Forum zur wissenschaftlichen Analyse und Diskussion der Lebenswirklichkeiten von Menschen in lokalen, regionalen und globalen Skalen sein, und zwar mit den Tropen als wesentlichem Ausgangspunkt unserer Überlegungen."
Durch die langjährige Arbeit des von den Fakultäten für Agrarwissenschaften und Forstwissenschaften gemeinsam getragenen Zentrums bestehen, so Prof. Gravenhorst, hervorragende Beziehungen zu zahlreichen Partnerhochschulen in Afrika, Asien und Lateinamerika, aber auch zu fördernden Organisationen, wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Er freue sich insbesondere über die Teilnahme von Prof. Dr. Stefan Hormuth, als Vizepräsident der HRK und DAAD-Generalsekretär Dr. Christian Bode, deren Organisationen die frühzeitigen Bemühungen um die Internationalisierung der Hochschulausbildung immer positiv durch Programme und Förderprojekte unterstützt und begleitet hätten.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Gode Gravenhorst
Georg-August-Universität Göttingen
Forschungs- und Studienzentrum der
Agrar- und Forstwissenschaften der Tropen
und Subtropen – Tropenzentrum -
Tel. (0551) 39-3908/09, Fax (0551) 39-4556
e-mail: cetsaf@gwdg.de
Internet: www.tropenzentrum.de