Presseinformation: Universität Göttingen: Sonderausstellung mit Gemälden des 19. Jahrhunderts
Nr. 64/2012 - 18.04.2012
Studierende präsentieren unerschlossenen Bestand der Kunstsammlung – Eröffnung am 20. April 2012
(pug) Das 19. Jahrhundert war ein Jahrhundert der grundlegenden politischen, sozialen, geistigen und technischen Umbrüche. Kunst spielte dabei eine aktive Rolle: Sie reflektierte diese Umbrüche nicht nur, sondern positionierte sich auf vielfältige und oft kontroverse Weise. Darüber hinaus wurden auch kunsttheoretische Anschauungen und Wertungssysteme zu der Zeit verstärkt hinterfragt und verworfen. Der Bestand der Kunstsammlung der Universität Göttingen aus dem 19. Jahrhundert war bislang wissenschaftlich weitgehend unerschlossen. Neun Studierende der Kunstgeschichte haben nun in einem Forschungsprojekt die vorhandenen Gemälde untersucht und katalogisiert. Ihre Ergebnisse fließen in eine Sonderausstellung ein, die ab dem 22. April 2012 im Alten Auditorium zu sehen ist. Unter dem Titel „Akademische Strenge & Künstlerische Freiheit – Gemälde des 19. Jahrhunderts in der Kunstsammlung Göttingen“ werden die Bilder dort erstmals gemeinsam der Öffentlichkeit gezeigt. Gleichzeitig werden die theoretischen Diskussionen der damaligen Zeit vorgestellt und erläutert.
Der Bestand der Göttinger Kunstsammlung aus dem 19. Jahrhundert umfasst 26 Gemälde verschiedener Gattungen, anhand derer sich die damaligen kunstgeschichtlichen Debatten anschaulich nachvollziehen lassen. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich um Werke, deren Bedeutung in den vergangenen Jahrzehnten wieder in den Fokus der kunsthistorischen Forschung geraten ist. Dazu gehören unter anderem Gemälde des ersten Göttinger Kunstgeschichtsprofessors Johann Domenicus Fiorillo, des Hannoveraner Hofmalers Carl Oesterley und eines Hauptvertreters der Weimarer Malerschule, Karl Buchholz. Das Forschungsprojekt der Studierenden wurde von der Hochschuldidaktik der Universität Göttingen gefördert und umfasst auch die Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Katalogs des Bestandes im Sommer 2012.
Die Sonderausstellung wird am Freitag, 20. April 2012, feierlich eröffnet. Grußworte sprechen Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel und der Direktor des Kunstgeschichtlichen Seminars Prof. Dr. Manfred Luchterhandt. Nach einführenden Worten der Projektbetreuer Dr. Anne-Katrin Sors und Privatdozent Dr. Christian Scholl stellen die Studierenden ihr Ausstellungskonzept vor. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Hörsaal des Alten Auditoriums, Weender Landstraße 2, zweites Obergeschoss.
Die Sonderausstellung ist vom 22. April bis zum 9. September 2012 sonntags im Rahmen der „Sonntagsspaziergänge“ der Universität Göttingen von 10 bis 13 Uhr geöffnet. In der Reihe „Kunstwerk des Monats“ präsentieren die Mitglieder der Forschungsgruppe an jedem ersten Sonntag im Monat ausgewählte Bilder.
Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind zur Eröffnungsveranstaltung herzlich eingeladen.
Kontaktadresse:
Dr. Anne-Katrin Sors, Kustodin der Kunstsammlung
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Kunstgeschichtliches Seminar
Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-5093
E-Mail: anne-katrin.sors@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.kunstgeschichte.uni-goettingen.de