In publica commoda

Presseinformation: Ethnische Identitäten und Nationalismus in der Grenzregion Nordost-Indiens

Nr. 273/2011 - 08.12.2011

Internationaler Workshop vom 15. bis 17. Dezember 2011 an der Universität Göttingen

(pug) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt treffen sich vom 15. bis 17. Dezember 2011 zu einem interdisziplinären Workshop an der Universität Göttingen. Sie beschäftigen sich mit einem bislang weitgehend unbehandelten Aspekt der aufstrebenden Weltmacht Indien: der gezielten Politik hinter den kulturellen, religiösen und politischen Ausdrucksformen ethnischer Identität in den Hochlandregionen Nordost-Indiens, dem Grenzgebiet zu Burma, Bhutan und China. Die mehr als 40 Teilnehmer kommen aus 35 verschiedenen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in zwölf Ländern, unter anderem von Universitäten direkt im Grenzgebiet. Veranstaltet wird der Workshop vom Institut für Ethnologie in Kooperation mit dem Centre for Modern Indian Studies (CeMIS) der Universität Göttingen und dem Kompetenznetzwerk „Dynamiken von Religion in Südostasien“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Wie in anderen Regionen der Welt auch versuchen die im nordost-indischen Grenzgebiet lebenden Gesellschaften, über gezielte Identitätspolitik offizielle Anerkennung als ethnische Gruppen und damit Rechte als indigene Völker zu erlangen. Mangelnde Anerkennung durch die indische Regierung in der Vergangenheit hat zu einer teilweisen Radikalisierung und Militarisierung der Bewegungen geführt und Forderungen nach Selbstbestimmung laut werden lassen. Da derartige ethno-politische Prozesse zu einem globalen Phänomen geworden sind, haben die Fragestellungen und Erkenntnisse des Workshops auch über die Region hinaus Bedeutung.

Auf dem Programm des Workshops stehen Themen wie „Politik der Identität“, „Dynamiken religiöser Konversionen“, „Performanz und Identität“ sowie „Neue Perspektiven auf Nordost-Indien“. Die Teilnehmer decken von der Geschichts- und Politikwissenschaft über die Ethnologie, Soziologie und Geografie bis hin zur Religions- und Literaturwissenschaft ein breites disziplinäres Spektrum ab. Zum Rahmenprogramm gehören die Fotoausstellung „Life in the Asian Borderlands“, eine Buchausstellung zum Thema und die Vorführung von ethnologischen Dokumentarfilmen. Weitere Informationen sind im Internet unter www.uni-goettingen.de/de/215003.html zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind zum Workshop im Tagungszentrum an der Historischen Sternwarte der Universität Göttingen, Geismar Landstraße 11, herzlich eingeladen.

Einige Teilnehmer des Workshops stehen auf Anfrage für Interviews zur Verfügung:
Prof. Sanjib Baruah, Politikwissenschaftler am Bard College in den USA,
Prof. Sanjoy Hazarika, Leiter des Centre for North East Studies an der staatlichen islamischen Universität Indiens in Neu-Delhi, auch als Autor und Dokumentarfilmer bekannt, und
Dr. Abraham Lotha, Ethnologe am St. Joseph’s College im indischen Nagaland.

Kontaktadresse:
Dr. Karin Klenke
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät – Institut für Ethnologie
Berliner Straße 28, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-20153
E-Mail: dorisea@uni-goettingen.de
Internet: www.dorisea.de