Presseinformation: Antrittsvorlesung: Aktuelle Forschungsarbeiten in der Tieftemperaturphysik
Nr. 84/2009 - 06.05.2009
Prof. Dr. Philipp Gegenwart spricht in seinem Vortrag zum Thema Quantenphasenübergänge
(pug) Seine Antrittsvorlesung an der Göttinger Fakultät für Physik hält Prof. Dr. Philipp Gegenwart am Montag, 11. Mai 2009. Der Wissenschaftler lehrt und forscht seit dem Wintersemester 2006/2007 an der Georg-August-Universität. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten am I. Physikalischen Institut gehört die Tieftemperaturphysik mit Experimenten bis zu 0,01 Grad oberhalb des absoluten Nullpunkts. In seinem Vortrag spricht Prof. Gegenwart zum Thema „Schwere-Elektronen in der Nähe von Quantenphasenübergängen“. Die Veranstaltung findet im Fakultätsgebäude am Friedrich-Hund-Platz 1, Max-Born-Hörsaal, statt und beginnt um 17.15 Uhr.
In seinem Vortrag befasst sich Prof. Gegenwart mit Effekten der Quantenphysik in Metallen: Atomare Teilchen bleiben selbst am absoluten Temperaturnullpunkt stets in Bewegung. Diese sogenannten Quantenfluktuationen können bei Veränderung äußerer Bedingungen wie Druck oder Magnetfeld zum Aufbrechen magnetischer Ordnung führen. In der Nähe solcher Quantenphasenübergange bricht die gängige Theorie für Metalle zusammen. Der Physiker wird erläutern, wie sich stark gekoppelte Ladungsträger enormer Masse ausbilden, bevor in einigen Fällen „unkonventionelle Supraleitung“ auftritt. „Diese wird nicht durch Gitterschwingungen vermittelt, sondern scheint mit den starken magnetischen Fluktuationen am Quantenphasenübergang verknüpft. Diese Übergänge könnten den Schlüssel zum Verständnis von Hochtemperatursupraleitung bieten“, so Prof. Gegenwart.
Philipp Gegenwart (Jahrgang 1967) studierte Physik an der Technischen Universität Darmstadt, an der er 1998 auch promoviert wurde. Als Postdoktorand arbeitete er anschließend am Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden. Dort übernahm er im Jahr 2001 die Leitung der Kompetenzgruppe Tiefe Temperaturen. Als Gastwissenschaftler forschte der Physiker 2004 und 2005 an der University of St. Andrews (Schottland), ehe er zum Oktober 2006 auf eine Professur für Experimentalphysik an die Universität Göttingen berufen wurde. Forschungsschwerpunkt von Prof. Gegenwart ist die Untersuchung neuartiger Phänomene in starkkorrelierten Elektronensystemen, insbesondere derjenigen, die auf Quantenphasenübergänge zurückgeführt werden können.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein digitales Foto von Prof. Dr. Philipp Gegenwart kann in der Pressestelle abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Philipp Gegenwart, Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik, I. Physikalisches Institut, Telefon (0551) 39-7607
e-mail: pgegenw@gwdg.de, Internet: www.uni-goettingen.de/de/sh/45733.html