Presseinformation: Prof. Dr. Gerd Lüer erhält Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität
Nr. 236/2008 - 27.10.2008
Auszeichnung für exzellente Forschung und seine Verdienste beim Aufbau der Psychologie in Jena
(pug) Der Göttinger Wissenschaftler Prof. Dr. Gerd Lüer wird mit der Würde eines Doktors ehrenhalber ausgezeichnet: Die Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Jena würdigt damit seine wissenschaftlichen Leistungen insbesondere auf dem Gebiet der Kognitionspsychologie. „Seine Forschung besticht durch Exzellenz sowie inhaltliche und methodische Breite“, heißt es in der Begründung der Fakultät. Sie vergibt diese Auszeichnung außerdem für Prof. Lüers Verdienste beim Aufbau des Jenaer Instituts für Psychologie nach der Wende. Die Festveranstaltung zu Ehren von Gerd Lüer, der fast zweieinhalb Jahrzehnte an der Georgia Augusta lehrte und forschte, findet am 4. November 2008 an der Friedrich-Schiller-Universität statt.
Wie die Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften betont, hat Prof. Lüer maßgeblich Anteil daran, dass die Psychologie an der Universität Jena heute eine Spitzenstellung in der deutschen Wissenschaft einnimmt. Neben diesen auf Jena bezogenen Leistungen habe sich Gerd Lüer auch nachhaltig um die inzwischen exzellente Positionierung der experimentellen Psychologie in Deutschland verdient gemacht und darüber hinaus wesentlich zur Etablierung hoher wissenschaftlicher Standards in der universitären Psychologie-Ausbildung beigetragen. „International bekannt geworden ist er durch bahnbrechende Arbeiten auf dem Gebiet der Psychologie des Denkens und des Problemlösens sowie des Gedächtnisses.“
Gerd Lüer (Jahrgang 1938) studierte Psychologie und arbeitete als Forschungsassistent an der Universität Hamburg. Im Jahr 1965 wechselte er an die Universität Kiel, an der er 1966 promoviert wurde. Dort folgte 1972 die Habilitation und im Jahr darauf die Ernennnung zum Professor. Nach Professuren in Aachen und Düsseldorf wurde der Wissenschaftler 1982 an die Universität Göttingen berufen. Am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie leitete er die Abteilung für Kognitions- und Arbeitspsychologie bis zu seiner Emeritierung im Herbst 2006. Rufe nach Köln und Würzburg lehnte er ab.
Im Rahmen seiner Forschungsarbeiten etablierte er langjährige Kooperationen mit chinesischen Universitäten. Im Jahr 2002 erhielt er den Titel eines Honor Guest Professor der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking. Der Wissenschaftler war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und Vorsitzender der Wilhelm-Wundt-Gesellschaft, deren Aufgabe die Förderung der psychologischen Grundlagenforschung ist. Er ist Mitglied der Academia Europaea in London (Großbritannien) und gehört der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen an. In drei Amtszeiten engagierte sich Prof. Lüer als Vizepräsident der Georgia Augusta.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein digitales Foto von Prof. Dr. Gerd Lüer kann in der Pressestelle abgerufen werden.