Presseinformation: Stiftungsrat der Georgia Augusta zeichnet Universitäts-Angehörige aus
Nr. 336/2007 - 07.12.2007
Stiftungsratsvorsitzender Dr. Wilhelm Krull überreichte die Urkunden für die Förderpreise 2007
(pug) Der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Alexander Bruns und der Physiker Prof. Dr. Arnulf Quadt erhalten in diesem Jahr die Förderpreise, die der Stiftungsrat der Georg-August-Universität Stiftung Öffentlichen Rechts in den Kategorien Fundraising sowie Wissenschaft und Öffentlichkeit vergibt. Zwei weitere Auszeichnungen für herausragende Publikationen von Nachwuchswissenschaftlern gehen an Dr. Doron Merkler (Medizin) und Dr. Daniel Morat (Geschichte). Die Preise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Die Urkunden überreichte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Dr. Wilhelm Krull, am Donnerstag (6. Dezember 2007) im Rahmen der Göttinger Universitätsrede 2007.
Die Auszeichnung für Fundraising erhält Prof. Bruns für das Einwerben einer unbefristeten Stiftungsprofessur für Anglo-Amerikanisches Zivilrecht, die von der Hannover Rück, einer weltweit agierenden Rückversicherungsgruppe, finanziert wird. Zum Sommersemester 2007 wurde die Gastprofessur an der Juristischen Fakultät erstmals besetzt: So lehrten mit Prof. Dr. Paul H. Haagen und Prof. Dr. James D. Cox von der Duke University School of Law (USA) zwei renommierte Experten für US-amerikanisches Zivilrecht an der Georgia Augusta. Die Administration der Professur und die Betreuung der Gastdozenten erfolgt unter Leitung von Prof. Bruns. Der Wissenschaftler ist Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Versicherungsrecht und Rechtsvergleichung und derzeit auch Dekan der Fakultät.
In der Kategorie Wissenschaft und Öffentlichkeit wird Prof. Quadt ausgezeichnet für die vom ihm maßgeblich initiierte Veranstaltung „Teilchenphysik zum Anfassen“ für Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe zehn, die im März dieses Jahres erstmals an der Georg-August-Universität stattgefunden hat.
Das Göttinger Veranstaltungsangebot war Teil der „Internationalen Schülerforschungstage“, die jährlich in Kooperation mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit durchgeführt werden. An der Georgia Augusta nutzten fast 100 Jugendliche an den drei Tagen die Möglichkeit, vor Ort den Forschungsalltag kennen zu lernen und mit Göttinger Wissenschaftlern über aktuelle Forschungsfragen der Teilchenphysik zu diskutieren. Darüber hinaus wurde eine spezielle Veranstaltung für Lehrkräfte angeboten. Prof. Quadt lehrt und forscht am II. Physikalischen Institut.
Zwei Förderpreise des Stiftungsrates werden in diesem Jahr für herausragende Publikationen von Nachwuchswissenschaftlern vergeben. Dr. Merkler erhält die Auszeichnung für seine Veröffentlichung „Viral déja vu elicits organ-specific immune disease independent of reactivity to self“. Darin beschäftigt sich der Wissenschaftler von der Universitätsmedizin Göttingen mit der Fragestellung, wie möglicherweise virale Infektionen zu organspezifischen Immunerkrankungen beitragen können. Insbesondere geht es dabei um den Zusammenhang zeitlich versetzter Virusinfektionen, die einerseits in der frühen Kindheit zu einer Prädisposition und anderseits im Erwachsenenalter zum Krankheitsausbruch führen können. Die Publikation ist im Mai 2006 im „Journal of Clinical Investigation“ erschienen. Dr. Merkler ist Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Neuropathologie unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Brück.
Der zweite Preisträger ist Dr. Morat, der für seine Dissertation „Von der Tat zur Gelassenheit. Konservatives Denken bei Martin Heidegger, Ernst Jünger und Friedrich Georg Jünger 1920 - 1960“ ausgezeichnet wird. Die Doktorarbeit thematisiert die philosophische und intellektuelle Konstellation zwischen Heidegger und den Brüdern Jünger. Anhand zentraler Schriften und einem Ausblick auf weitere Vertreter der „konservativen Revolution“ rekonstruiert Dr. Morat wesentliche Stationen der politischen Ideen- und Intellektuellengeschichte von den zwanziger bis zu den sechziger Jahren. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Bernd Weisbrod vom Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, der Sprecher des Graduiertenkollegs „Generationengeschichte. Generationelle Dynamik und historischer Wandel im 19. und 20. Jahrhundert“ ist. Vor seinem Wechsel an die Freie Universität Berlin war Daniel Morat als Postdoktorand im Kolleg tätig.
Die Förderpreise werden auch im kommenden Jahr ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 30. Juni 2008. Informationen im Internet können unter www.uni-goettingen.de/de/15813.html abgerufen werden.