Presseinformation: Preis der Commerzbank-Stiftung für zwei Göttinger Nachwuchswissenschaftler
Nr. 369/2006 - 15.11.2006
Universitätsbund zeichnet Dissertationen aus – Verleihung im Rahmen des Alumni-Jahrestreffens
(pug) Für ihre mit „summa cum laude“ bewerteten Promotionen werden die Psychologin Dr. Cora Titz und der Theologe Dr. Andreas Waschbüsch mit dem Akademischen Preis der Commerzbank-Stiftung 2005 ausgezeichnet. Der Commerzbank-Preis ist in diesem Jahr mit jeweils 1.500 Euro dotiert; er wird seit 1997 für herausragende Dissertationen an der Georgia Augusta vergeben. Der Vorsitzende des Universitätsbunds Göttingen, Prof. Dr. Horst Kern, überreicht die Auszeichnung am Freitag, 17. November 2006, im Rahmen des Jahrestreffens von Alumni Göttingen. Laudator ist der Vorsitzende der Jury für die Preisvergabe, Prof. Dr. Rüdiger Hardeland. Die Festveranstaltung findet in der Paulinerkirche, Papendiek 14, statt und beginnt um 18.30 Uhr.
Dr. Cora Titz befasst sich in ihrer Doktorarbeit mit der Aufmerksamkeitssteuerung im Altersvergleich. In mehreren empirischen Studien hat sie dabei die mit dem höheren Lebensalter einhergehenden Leistungseinbußen bei der Bewältigung kognitiver Anforderungen untersucht. Ihre Forschungsergebnisse zu Gedächtnisleistungen und selektiven Aufmerksamkeitsleistungen liefern neue Ansätze zur Erklärung von Leistungsunterschieden bei jüngeren und älteren Erwachsenen. Ihre Forschungen für die Dissertation bilden die Grundlage für ein Drittmittel-Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, wie Prof. Dr. Marcus Hasselhorn erläutert. Der Wissenschaftler vom Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie hat die Doktorarbeit betreut.
Cora Titz studierte von 1994 bis 2001 Psychologie an den Universitäten in Saarbrücken und Göttingen. Seit Studienabschluss ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie. Ihre Promotion in der Abteilung Pädagogische- und Entwicklungspsychologie schloss sie im Jahr 2005 ab. Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeiten ist die Grundlagenforschung zur kognitiven Entwicklung im höheren Lebensalter, zur selektiven Aufmerksamkeit und kognitiven Hemmung.
Dr. Andreas Waschbüsch erhält die Auszeichnung für seine Studien zu Matthias Flacius (1520 bis 1575). Der aus Illyrien stammende Theologe und Publizist gilt als Vater einer protestantischen Schrifthermeneutik und als Begründer einer lutherischen Kirchengeschichtsschreibung. Auf der Basis philologisch präziser Detailanalysen zentraler Texte, insbesondere der Magdeburger Publikationen aus den Jahre 1548/49, liefert Dr. Waschbüsch in seiner Dissertation neue Erkenntnisse zu einer Schlüsselgestalt der protestantischen Kirchen- und Theologiegeschichte, betont Doktorvater Prof. Dr. Thomas Kaufmann von der Göttinger Theologischen Fakultät. Er habe insbesondere „die Argumentationskunst und bemerkenswerte Variationskraft des Flacius im sprachlichen und literarischen Ausdruck erhellt“, so Prof. Kaufmann.
Andreas Waschbüsch studierte von 1992 bis 1998 Evangelische Theologie und Klassische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Anschluss an sein Studium forschte er am Münchener Institut für Kirchengeschichte. Von 2001 an war er dann vier Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen und als kommissarischer Verwalter des Instituts für Spezialforschungen zuständig für die Abteilung Niedersächsische Kirchengeschichte. Ende 2004 kehrte Dr. Waschbüsch an die Universität in München zurück; dort ist er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Systematische Theologie.
Hinweis an die Redaktionen:
Digitale Fotos der beiden Preisträger können in der Pressestelle angefordert werden.