Presseinformation: „Deutsch lernen und mit dem Rechtssystem in Deutschland vertraut machen“
Nr. 327/2006 - 17.10.2006
Aufbaustudiengang für ausländische Studierende vermittelt Grundkenntnisse des deutschen Rechts
(pug) „Das deutsche Recht hat die Rechtsordnungen in Skandinavien stark geprägt. Wer wissenschaftlich arbeiten will, sollte Deutsch lernen und sich mit dem Rechtssystem in Deutschland vertraut machen“, sagt Halvard H. Fredriksen. Der 28 Jahre alte Norweger hat sich genau dafür entschieden: An der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen absolvierte er einen einjährigen Aufbaustudiengang mit Magisterabschluss, der sich an Studierende aus dem Ausland wendet. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der norwegischen Universität Bergen verfasst er nun seine Doktorarbeit, die sich mit dem Europarecht und rechtsvergleichenden Fragestellungen beschäftigt. Sie wird von Wissenschaftlern beider Hochschulen betreut; zwischen den Rechtswissenschaften in Göttingen und Bergen bestehen gute Kontakte. Doktorvater an der Georgia Augusta ist Prof. Dr. Volker Lipp.
Wer bereits in seinem Heimatland erfolgreich ein Jurastudium absolviert hat, kann sich um einem Studienplatz in dem Göttinger Aufbaustudiengang bewerben. Das einjährige Studienprogramm vermittelt Grundkenntnisse des deutschen Rechts und bietet die Möglichkeit der Spezialisierung. Für die Magisterarbeit und eine mündliche Abschlussprüfung wählen die Studierenden zwei Rechtsgebiete als Schwerpunktthemen. Den Studien- und Prüfungsplan erarbeiten sie zusammen mit einem Lehrenden der Fakultät, der als „Studienbetreuer“ fungiert. „Das Studium war anspruchsvoller, als ich es gedacht habe“, sagt Halvard Fredriksen, der die gute Betreuung durch die Dozenten lobt und auch die hervorragende Ausstattung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen hervorhebt: „Hier habe ich sogar norwegische und schwedische Zeitschriften gefunden.“
Vor Studienbeginn hat Halvard Fredriksen einen zweimonatigen Deutschkurs am Goethe-Institut in Göttingen und während des Studiums weitere Kurse am Lektorat Deutsch als Fremdsprache absolviert. Dennoch war es anfangs eine „Herausforderung, die Lehrveranstaltungen in deutscher Sprache zu besuchen“, sagt der junge Wissenschaftler, der seine Doktorarbeit nun auf Deutsch verfasst. Nach dem erfolgreichen Studienabschluss im Sommer vergangenen Jahres untersucht Halvard Fredriksen das norwegische und das deutsche Prozessrecht: Wie werden hier Vorgaben der Europäischen Union umgesetzt? Kann Deutschland Vorbild für das Rechtssystem in Norwegen sein? Im Frühjahr 2007 wird Halvard Fredriksen wieder zu einem längeren Forschungsaufenthalt an die Universität Göttingen kommen. „Inzwischen interessieren sich Studierende aus aller Welt für diesen Aufbaustudiengang, der Absolventen mit guten Abschlussnoten auch die Möglichkeit einer Promotion in Göttingen eröffnet“, betont Prof. Lipp, der Dekan der Juristischen Fakultät ist.
Informationen im Internet können unter www.jura.uni-goettingen.de/studium abgerufen werden.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein digitales Foto von Halvard H. Fredriksen kann in der Pressestelle abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Susanne Herrmann, Juristische Fakultät
Telefon (0551) 39-7393, e-mail: sherrmann@jura.uni-goettingen.de