Presseinformation: Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung
Nr. 101/2000 - 26.06.2000
Eröffnungsveranstaltung der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Göttingen am Mittwoch, 28. Juni, von 16 bis 19 Uhr in der Aula der alten PH.
Das Potenzial der wissenschaftlichen Einrichtungen in Göttingen soll in Zukunft noch besser für praktische Fragen aus der Region erschlossen werden. Aus diesem Grund haben die Universität Göttingen, die Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, die Bildungsvereinigung Arbeit&Leben und die Gewerkschaften eine intensivere Zusammenarbeit in Südniedersachsen vereinbart. Seit April betreiben sie gemeinsam die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerk-schaften.
Durch eine eigene Anlauf- und Kontaktstelle soll für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben der Region, die Betriebs- und Personalräte und für die Gewerkschaften die Chance erhöht werden, sich wissenschaftlich beraten und eigene Fragestellungen in wissenschaftliche Projekte einfließen zu lassen. Durch gemeinsame Veranstaltungen und Begegnungen sollen bestehende Hemmnisse abgebaut und Zugänge erleichtert werden.
Die regionale und gesellschaftliche Öffnung der Hochschulen ist deshalb ein zentrales Thema der Eröffnungsveranstaltung der Göttinger Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften. Zum Thema „Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung“ werden zwei Beispiele von Referenten behandelt:
Aus Brüssel kommt Reinhard Kuhlmann, Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB), um anlässlich der Eröffnung in Göttingen die gewerkschaftlichen Erfahrungen mit Wissenschaftskooperationen aufzuzeigen.
Die Gewerkschaften haben in den letzten Jahrzehnten vielfältige Forschungsnetzwerke mit z.T. eigenen Institutionen aufgebaut. Dadurch haben sie ihre Kompetenzen entscheidend erweitert. Herr Kuhlmann wird u.a. zeigen, wie wichtig zugleich die regionale Verankerung ist, um die sich die inzwischen 17 Kooperationsstellen in Deutschland kümmern.
Der Göttinger Umweltgeologe Prof. Dr. Jürgen Schneider (Institut für Geologie und Dynamik der Lithosphäre) geht in seinem Beitrag auf die globalen Wirkungen menschlichen Handelns ein. Er zeigt nicht nur die „Verantwortung der Wissenschaften für eine nachhaltige Welt“ auf, sondern auch, wie sehr es auf die Umsetzung der 1992er Beschlüsse von Rio (Agenda 21) ankommt. Herr Prof. Schneider spricht für die Gründungsinitiative Interdisziplinäres Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE), die mit ihren z.T. internationalen Projekten bis in die Region hinein wirken will: Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse und noch so schöne internationale Beschlüsse helfen wenig, solange die daraus folgenden Herausforderungen und Chancen für ein nachhaltiges Wirtschaften nicht vor Ort angepackt werden.
Die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Göttingen wird eröffnet mit Grußworten von Thomas Oppermann (Nds. Minister für Wissenschaft und Kultur), Ulf Birch (DGB-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen), Prof. Dr. Carola Lipp (Vizepräsidentin der Universität Göttingen) und Prof. Dr. Hubert Merkel (Vizepräsident der Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen).
Die Veranstaltung ist öffentlich. Vor und nach der offiziellen Veranstaltung (vor 16 und ca. ab 18 Uhr) bietet sich für interessierte Göttingerinnen und Göttinger die Gelegenheit, sich an Infoständen über gelungene Kooperationsprojekte in anderen Regionen zu informieren und Kontakte zu knüpfen.
Gegen 18 Uhr stehen die Referenten für Fragen der Presse zur Verfügung.