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Presseinformation: 75 Jahre Institut für Völkerrecht: Festakt an der Universität Göttingen

Nr. 195/2005 - 06.06.2005

Vorträge über den Begründer der Völkerrechtswissenschaft und das Europa der Zukunft
(pug) Das Göttinger Institut für Völkerrecht feiert sein 75jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet am Sonnabend, 11. Juni 2005, an der Universität Göttingen ein akademischer Festakt mit Fachvorträgen zu den Themen „Völkerrecht im Umbruch“ und „Europa der Zukunft“ statt. Ein weiterer Festvortrag ist dem Göttinger Begründer der Völkerrechtswissenschaft im 18. Jahrhundert, Georg Friedrich von Martens, gewidmet. Zur Begrüßung sprechen Universitäts-Präsident Prof. Dr. Kurt von Figura, der Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Dr. Volker Lipp, und der Geschäftsführende Direktor des Instituts, Prof. Dr. Christian Calliess. Der Festakt ist Teil einer zweitägigen Veranstaltung, die auch ein wissenschaftliches Symposium umfasst. Er findet in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 15 Uhr.
Die Tradition der Völkerrechtswissenschaft reicht zurück bis zu den Anfängen der Georgia Augusta. Sie ist vor allem mit dem Namen des Göttinger Gelehrten Georg Friedrich von Martens (1756 bis 1821) verbunden, der als Begründer dieser Disziplin gilt. 1930 wird an der Georg-August-Universität ein selbstständiges Seminar für Völkerrecht und Diplomatie eingerichtet, initiiert und vorangetrieben von Prof. Dr. Herbert Kraus. Nach 1945 erwirbt sich das daraus entstandene Institut für Völkerrecht unter der Leitung von Prof. Kraus internationale Anerkennung als Dokumentationsstandort für die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Zahlreiche Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes sind aus dem Göttinger Institut hervorgegangen. Es gliedert sich heute in die drei Abteilungen Allgemeines Völkerrecht, Europarecht und Internationales Wirtschaftsrecht. „Diese Schwerpunkte zeigen unser Verständnis, sich zentralen Rechtsfragen im Kontext von Globalisierung, Internationalisierung und Europäisierung wissenschaftlich und praxisnah zu widmen“, so Prof. Calliess.
Die Reihe der Fachvorträge eröffnet Dr. Thomas Läufer, Leiter der Rechtsabteilung der Auswärtigen Amtes. Er wird über das „Völkerrecht im Umbruch“ als Herausforderung für international tätige Juristen sprechen. Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, referiert anschließend unter der Überschrift „Europa der Zukunft“ über die Verfassungswerte der Europäischen Union und die Grenzen der Erweiterung. Der renommierte Völkerrechtler Prof. Dr. Martti Koskenniemi von der Universität Helsinki (Finnland) befasst sich in seinem historischen Vortrag mit dem maßgeblichen Einfluss, den Georg Friedrich von Martens auf die Entwicklung des Internationalen Rechts genommen hat.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Christian Calliess
Georg-August-Universität Göttingen
Juristische Fakultät, Institut für Völkerrecht
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4761, Fax (0551) 39-2196
e-mail: europa@uni-goettingen.de
Internet: www.gwdg.de/~ujvr