Presseinformation: Partnerschaftsinitiative der Universität Göttingen mit über 300.000 Euro unterstützt
Nr. 91/2005 - 11.03.2005
Universität Syiah Kuala: Unternehmen will in Not geratenen Studierenden das Studium sichern
(pug) Die nationale Partnerschaftsinitiative für die von der Flutkatastrophe betroffene Syiah Kuala Universität in Indonesien, mit deren Koordination das Auswärtige Amt die Universität Göttingen beauftragt hat, wird künftig über 400 in Not geratene Studierende in Banda Aceh mit Stipendien unterstützen. Ermöglicht wurde dieses Projekt durch eine Spende in Höhe von insgesamt 312.000 Euro eines Vereins, den ein Münchner Industrieunternehmen zur weltweiten humanitären Hilfe gegründet hat (Knorr-Bremse Global Care e.V.). Die Mittel sollen den Studierenden an der Universität Syiah Kuala die Fortsetzung ihres Studiums bis zum Abschluss sichern. Die monatliche Zuwendung wird jeweils 65 Euro betragen.
Die Organisation des Projektes vor Ort wird dabei in einem zunächst vorübergehend eingerichteten Büro übernommen. Eine Liste der bedürftigsten Studierenden wird gemeinsam mit der derzeit in Banda Aceh arbeitenden Taskforce erstellt. Dieses sechsköpfige Team besteht aus den drei Göttinger Dozenten Prof. Dr. Uwe Groß (Medizin), Dr. Ronald Kühne (Agrarwissenschaften) und Carsten Schröder (Tropenzentrum), zwei Dozenten der Göttinger Partneruniversität in Bogor sowie Samadi, einem Göttinger Doktoranden und Dozenten an der Syiah Kuala Universität, der bei dem Tsunami einen Großteil seiner Familie verlor. Er hat den Aufenthalt der Taskforce vor Ort unter anderem mit der Vermittlung von Gesprächen mit den indonesischen Behörden in Banda Aceh und dem Präsidenten der Syiah Kuala Universität vorbereitet.
Der Geschäftsführer des Göttinger Tropenzentrums, Dr. Uwe Muuß, wird in der kommenden Woche Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn auf ihrer Indonesienreise begleiten, bei der es insbesondere auch um die Identifikation langfristiger Forschungsansätze zum Küstenzonenmanagement geht. Die in vielfältigen Forschungsprojekten bereits eingebundene Universität Göttingen könnte hier wichtige Beiträge zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Küstenzone leisten. Dabei geht es unter anderem um die Ökologie und Stabilität von Mangrovenwäldern, die Nutzung zur Zeit zerstörter und versalzener Reisfelder sowie um sozioökonomische Fragestellungen in ländlichen Gebieten. Diese Projekte sollen wiederum in Kooperation mit der Partneruniversität in Bogor entwickelt werden, deren Besuch ebenfalls auf dem Programm von Ministerin Bulmahn vorgesehen ist.