Presseinformation: „Umfang und Zeitrahmen der geplanten Kürzungen nicht vertretbar“
Nr. 297/2003 - 26.11.2003
Stadtrat, Kreistag und Senat der Universität verabschieden Resolution zu Einsparungen
(pug) Der Rat der Stadt Göttingen, der Kreistag des Landkreises Göttingen und der Senat der Georg-August-Universität haben in ihrer heutigen gemeinsamen Sitzung (26. November) einstimmig eine Resolution zu den geplanten Kürzungen der Landesmittel im Bereich der Hochschulen verabschiedet: Umfang und Zeitrahmen der für die Universität Göttingen vorgesehenen Einsparungen seien unter den Gesichtspunkten von Qualität und Bandbreite der in Göttingen vertretenen Disziplinen und Studienangebote, aber auch mit Blick auf die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Hochschule für die Region „nicht vertretbar”, heißt es in der Erklärung der drei Gremien. Stadtrat und Kreistag unterstützen Senat und Präsidium der Hochschule „uneingeschränkt in dem Bemühen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universität zu bewahren und damit gleichzeitig Arbeitsplätze und Innovationskraft“ in Südniedersachsen zu erhalten. Zu der Veranstaltung in der Aula am Wilhelmsplatz haben der Göttinger Oberbürgermeister Jürgen Danielowski, Landrat Reinhard Schermann und der Präsident der Universität, Prof. Dr. Horst Kern, eingeladen.
Zu den vorgesehenen Einsparungen im Hochschulbereich erklären Stadtrat, Kreistag und Senat: „Die vom Niedersächsischen Kabinett vorgesehene Etatabsenkung für die Universität Göttingen in Höhe von insgesamt über 12 Millionen Euro ab 2004 macht nahezu ein Drittel der gesamten Budgetminderungen im Hochschulansatz des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur aus. Diese Kürzungen gehen deutlich über den Beitrag hinaus, den die Hochschule unter Einbeziehung äußerst schmerzhafter Einschnitte in Forschung und Lehre zu erbringen in der Lage ist.“ Die drei Gremien fordern die Landesregierung auf, die „einzige Volluniversität in Niedersachsen nicht dauerhaft zu beschädigen und damit gleichzeitig die Wirtschaftskraft von Stadt und Region Göttingen nachhaltig zu schwächen. Insbesondere erwarten wir, dass nach der Kürzungsrunde im Jahr 2004 keine weiteren Eingriffe in die Haushaltsmittel der Hochschule vorgenommen werden und endlich die Planungssicherheit gewährt wird, die für die Weiterentwicklung der Georg-August-Universität unverzichtbar ist.”
Die Resolution im Wortlaut:
Rat der Stadt Göttingen
Kreistag des Landkreises Göttingen
Senat der Georg-August-Universität Göttingen
Gemeinsame Resolution zu den geplanten Mittelkürzungen der Landesregierung im Hochschulbereich
Das Land Niedersachsen befindet sich zweifelsohne in einer finanziellen Notsituation, die von der Universität Göttingen nicht nur anerkannt wird; die Universitätsleitung und die universitären Gremien haben vielmehr konkrete Angebote zum Mitwirken an der Lösung dieser Probleme entwickelt. Ziel dieser Vorschläge ist es, den bislang außerordentlich erfolgreichen Weg der Profilbildung und der „Stärkung der Stärken“ nicht abreißen zu lassen.
Die vom Niedersächsischen Kabinett vorgesehene Etatabsenkung für die Universität Göttingen in Höhe von insgesamt über 12 Millionen Euro ab 2004 macht nahezu ein Drittel der gesamten Budgetminderungen im Hochschulansatz des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur aus. Diese Kürzungen gehen deutlich über den Beitrag hinaus, den die Hochschule unter Einbeziehung äußerst schmerzhafter Einschnitte in Forschung und Lehre zu erbringen in der Lage ist. Insbesondere unter Gesichtspunkten von Qualität und Bandbreite der in Göttingen vertretenen Disziplinen und Studienangebote sowie der wirtschaftlichen Bedeutung der Hochschule für alle Bereiche der regionalen Wirtschaft, des Handels und Handwerks sowie des kulturellen Lebens in Südniedersachsen halten der Rat der Stadt Göttingen, der Kreistag des Landkreises Göttingen und der Senat der Universität den Umfang und den Zeitrahmen der angestrebten Kürzungen für nicht vertretbar.
Wir fordern die Landesregierung daher auf, die einzige Volluniversität in Niedersachsen nicht dauerhaft zu beschädigen und damit gleichzeitig die Wirtschaftskraft von Stadt und Region Göttingen nachhaltig zu schwächen. Insbesondere erwarten wir, dass nach der Kürzungsrunde im Jahr 2004 keine weiteren Eingriffe in die Haushaltsmittel der Hochschule vorgenommen werden und endlich die Planungssicherheit gewährt wird, die für die Weiterentwicklung der Georg-August-Universität unverzichtbar ist.
Der Rat der Stadt und der Kreistag des Landkreises Göttingen unterstützen Senat und Präsidium der Universität uneingeschränkt in dem Bemühen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universität zu bewahren und damit gleichzeitig Arbeitsplätze und Innovationskraft der Region Südniedersachsen zu erhalten.
26. November 2003