Zum 1. Oktober 2014 übernimmt Nicole Mayer-Ahuja die Professur für Soziologie mit den Schwerpunkten Arbeit, Unternehmen und Wirtschaft. In den letzten Jahren war sie als Professorin für Arbeitssoziologie am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg (ehemals: Hochschule für Wirtschaft und Politik, HWP) tätig. Zuvor hat Mayer-Ahuja (als wissenschaftliche Mitarbeiterin und später als Direktorin) am Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) Göttingen gearbeitet.
In der Lehre beleuchtet Mayer-Ahuja (Erwerbs-)Arbeit in ihren vielfältigen ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Bezügen, wobei stets auch Veränderungen im Zeitverlauf sowie transnationale Perspektive auf die Arbeitswelt diskutiert werden. In ihrer Forschung hat sie sich mit verschiedensten Formen von Arbeit befasst. So widmete sich die Studie "Wieder dienen lernen?" (2003) der Erzeugung von Prekarität mit Fokus auf der Beschäftigung von Frauen im westdeutschen Reinigungsgewerbe (seit 1973). Im Projektverbund "Grenzen der Entgrenzung von Arbeit" erforschte Mayer-Ahuja (zusammen mit Harald Wolf) die Veränderungen von Arbeitsorganisation und -kontrolle in Internetfirmen nach dem Ende der "New Economy"-Euphorie (2005). In einer Studie zu transnationaler Projektarbeit in deutsch-indischen Softwarefirmen ging sie (zusammen mit Patrick Feuerstein) der Frage nach, wie sich betriebliche Arbeitskraftnutzung im Spannungsfeld zwischen transnationalen Unternehmensstrategien und ortsgebundenen Szenarien der Regulierung von Arbeitskraft-Reproduktion entwickelt; die daraus entstandene Monographie (2011) erscheint im September 2014 unter dem Titel "Everywhere is becoming the same?" bei Social Science Press in New Delhi in englischer Übersetzung erschienen.
Aktuell leitet Mayer-Ahuja den interdisziplinären Projektverbund ",Gute Arbeit' nach dem Boom", in dem SoziologInnen, HistorikerInnen und IT-WissenschaftlerInnen sich der Sekundäranalyse von Interviews mit Arbeitenden und Arbeitslosen widmen, die seit etwa 1970 am SOFI geführt wurden. In mehreren empirischen Teilprojekten wird der Frage nachgegangen, wie man die Veränderungen, die als Aspekte eines Übergangs zum "Post-Fordismus" diskutiert werden, durch eine stärker sozialwissenschaftlich-historische Perspektive und unter Anwendung neuer e-Humanities-Instrumente angemessener analysieren kann. Derzeit bereitet Mayer-Ahuja ein neues Forschungsprojekt vor, in dem eine transnationale Perspektive auf informelle Arbeit anhand von Subcontracting-Arrangements erprobt werden soll.