2018-12-11
Leibniz-Preis 2019 für Ayelet Shachar
Ayelet Shachar, Direktorin am Göttinger Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften (MPI-MMG), erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2019. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnet die Politik- und Rechtswissenschaftlerin damit für ihre bahnbrechenden Arbeiten zu Staatsbürgerschaft und rechtlichen Rahmenbedingungen in multikulturellen Gesellschaften aus. Der wichtigste deutsche Forschungsförderpreis ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert.
Shachar ist die Autorin des Buches Multicultural Jurisdictions: Cultural Differences and Women’s Rights (Cambridge University Press, 2001), für das sie den Preis für das beste erste Buch der American Political Science Association 2002 Foundations of Political Theory gewann. Das Buch setzte wichtige neue Impulse, um Lösungen für die Spannungen zwischen Geschlechtergerechtigkeit und religiöser Vielfalt zu finden. Shachars Buch hat sich dabei auch als sehr einflussreich außerhalb der Wissenschaft erwiesen. Es wurde umfassend in politischen und parlamentarischen Debatten zitiert, zuletzt vom englischen Erzbischof von Canterbury, der Shachars Arbeit als „sehr originell und bedeutsam“ bezeichnete, sowie vom Justizministerium des kanadischen Bundestaates Ontario und vom Obersten Gerichtshof Kanadas.
Ayelet Shachars Arbeit verbindet die großen Ideen in Recht und Politik mit innovativer Problemlösung. Ihr Buch, The Birthright Lottery: Citizenship and Global Inequality (Harvard University Press, 2009), wurde 2010 in Anerkennung seines „wegweisenden wissenschaftlichen Beitrags zur internationalen Ethik“ zum International Ethics Notable Book ernannt. Das Buch wurde sowohl von Politik als auch von Wissenschaft mit großem Interesse aufgenommen. An der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und politischer Philosophie entwickelt The Birthright Lottery neue rechtliche Konzepte und innovative institutionelle Lösungen zur Förderung der globalen Gerechtigkeit. Anliegen des Buchs ist es, die Chancenungleichheiten zu mildern, die sich aus dem derzeitigen System des Zugangs zur Staatsbürgerschaft in der Welt ergeben.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung des MPI-MMG