Presseinformationen 2010
Fokus Biodiversität - Wie Biodiversität in der Kulturlandschaft erhalten und nachhaltig genutzt werden kann
Volkmar Wolters, Stefan Hotes
2010, ISBN-13: 978-3-86581-172-1
Biodiversität ist eine Voraussetzung für das Wohlergehen menschlicher Gesellschaften: Die Vielfalt genetischer Informationen, von Arten und Ökosystemen liefert uns Nahrung und Rohstoffe, sie reguliert Energieflüsse und Stoffkreisläufe und ist Element kultureller Identität.
Gerade in Kulturlandschaften ist der Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Biodiversität offenkundig. Infolge der Vereinheitlichung von Landschaften z.B. durch industrielle Land- und Forstwirtschaft und Urbanisierung ist die Gesamtbilanz der Biodiversitätsentwicklung negativ: Arten und ihre Lebensräume verschwinden rascher als neue entstehen können. Diesen Trend zu verlangsamen und letztlich zu stoppen ist als gesellschaftliche Herausforderung erkannt und als politisches Ziel formuliert worden.
Um Wege zu erkunden, wie wir dieser Verpflichtung nachkommen können, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2000 bis 2010 im Forschungsprogramm BIOLOG (Вiological Diversity and Global Change) Biodiversitätsforschung gefördert. In diesem Buch werden ausgewählte Ergebnisse und die daraus abzuleitenden Konsequenzen für eine nachhaltige Landnutzung vorgestellt.
Fallstudien und Übersichten zur Biodiversität in Kulturlandschaften
Kapitelauszüge mit freundlicher Genehmigung des Oekom Verlages
2.2 Fallstudien zur Biodiversität von Kulturlandschaften
2.2.1 Ackerwildpflanzen-Diversität richtig managen – von Feldern über Landschaften zu Regionen (pdf)
Carsten Thies, Doreen Gabriel, Indra Roschewitz, Birte Waßmuth, Andreas Flohre, Teja Tscharntke
2.3.3 Dienstleistungsbereich Versorgung: Die Rolle der Biodiversität für die Produktion von Nahrungsmitteln und biologischen Rohstoffen (pdf)
Carsten Thies, Teja Tscharntke
2.3.3.1 Diversität, Produktivität und landwirtschaftliche Intensivierung (pdf)
Carsten Thies, Johannes Schreiber, Andreas Flohre, Christina Fischer,Teja Tscharntke
2.3.3.2 Bedeutung und Management der Bestäubung in Kulturlandschaften (pdf)
Teja Tscharntke, Carsten Dormann, Andrea Holzschuh, Alexandra M. Klein, Carsten Thies
2.3.3.3 Landschaftsmanagement für eine nachhaltige biologische Schädlingsbekämpfung (pdf)
Teja Tscharntke, Carsten Dormann, Christina Fischer, Andreas Flohre, Sebastian Hänke, Andrea Holzschuh, Barbara Scheid, Christoph Scherber, Martin H. Schmidt-Entling, Ines Vollhardt, Carsten Thies
Hecken fördern Artenvielfalt bei Feldvögeln stärker als ökologischer Landbau
(November 2010)
Göttinger Agrarökologen untersuchen Effizienz von agrarwirtschaftlichen Umweltmaßnahmen
(pug) Sowohl freistehende Hecken als auch der ökologische Landbau fördern die Zahl der Feldvögel in einer Kulturlandschaft. Agrarökologen der Universität Göttingen sind nun der Frage nachgegangen, welche der beiden Maßnahmen die effektivere ist. Dabei wiesen sie einerseits nach, dass die ökologische Bewirtschaftung von Grün- und Ackerland einen positiven Einfluss auf die Artenvielfalt der Feldvögel hat. Andererseits leisten Hecken aber einen deutlich größeren Beitrag: Je länger die Hecke, umso mehr Feldvogelarten kommen in ihrer Umgebung vor. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Biological Conservation erschienen. ... weiter
Mehr Artenvielfalt durch Hecken und Sträucher
Wissenschaftler untersuchen die Mechanismen des ökologischen Landbaus
Carolin Hoffrogge
Um Rückzugsgebiete für Tiere zu schaffen, werden bei der umweltverträglichen Landwirtschaft Teile der Landfläche aus der Produktion herausgenommen. Wie stark Hecken und ökologischer Landbau die Artenvielfalt fördern, haben Wissenschaftler an der Universität Göttingen untersucht. ... hier ein Interview (Audio-link bei Klick auf das Lautsprechersymbol)
Göttinger Agrarökologen untersuchen Effizienz von Agrar-Umweltmaßnahmen
(pd/red) Göttingen - Sowohl freistehende Hecken als auch der ökologische Landbau fördern die Zahl der Feldvögel in einer Kulturlandschaft.Agrarökologen der Universität Göttingen sind nun der Frage nachgegangen, welche der beiden Maßnahmen die effektivere ist. Dabei wiesen sie einerseits nach, dass die ökologische Bewirtschaftung von Grün- und Ackerland einen positiven Einfluss auf die Artenvielfalt der Feldvögel hat. Andererseits leisten Hecken aber einen deutlich größeren Beitrag: Je länger die Hecke, umso mehr Feldvogelarten kommen in ihrer Umgebung vor. ... weiter
Schneeballeffekt: Göttinger und Jenaer Wissenschaftler zeigen Folgen von Artensterben
(Oktober 2010)
Verlust an Pflanzenvielfalt führt zu weniger komplexen Ökosystemen
(pug) Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Universitäten Göttingen und Jena hat zum ersten Mal die Auswirkungen von Artensterben auf ein komplettes Ökosystem untersucht. In aufwändigen Freilandexperimenten über einen Zeitraum von acht Jahren konnten die Wissenschaftler zeigen, dass sich der Artenverlust offenbar quasi „von unten nach oben“ in der Nahrungskette fortsetzt. So zieht der Verlust einer Pflanzenart schneeballartig das Aussterben weiterer Arten nach sich. Dieser Prozess kann das gesamte Ökosystem destabilisieren. Die Ergebnisse sind am Mittwoch, 27. Oktober 2010, in der Online-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Nature erschienen. ... weiter
"Ein Käfer mehr oder weniger..." - warum ene ausgestorbene Art ein Problem ist
Warum genau das ein Problem ist, wenn eine Art ausstirbt, und welche Folgen das hat, war lange nicht geklärt. Ein internationales Forscherteam hat zum ersten Mal die Auswirkungen von Artensterben auf ein komplettes Ökosystem untersucht, in aufwändigen Freilandexperimenten über acht Jahre – und die Ergebnisse eben veröffentlicht.
Sie belegen: die Folgen eines Artensterbens ziehen sich durch die gesamte Nahrungskette. Der Agrarwissenschaftler Christoph Scherber war Mitglied des Forscherteams und erläutert uns die Ergebnisse. ... hier ein Interview
Verlust an Pflanzenarten schadet der Biodiversität
lic. phil. Nathalie Matter
Universität Bern
Die Pflanzenvielfalt bestimmt die Biodiversität: Der Rückgang von Pflanzenarten mindert kaskadenartig die Anzahl und Vielfalt aller Mitglieder der Nahrungskette. Dies geht aus einer Studie über eines der weltgrössten Biodiversitätsexperimente hervor, an dem Berner und Zürcher Forschende mitwirken.
Nimmt die Anzahl der Pflanzenarten in einem Gebiet ab, nimmt die Vielfalt aller anderen Organismen ebenfalls ab. Dies zeigt die Studie einer internationalen Forschergruppe über Biodiversität unter Beteiligung von Markus Fischer vom Institut für Pflanzenwissenschaften der Universität Bern und Bernhard Schmid vom Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften der Universität Zürich. So wichtig ist die Vielfalt der Pflanzenarten, dass sie die Vielfalt der höherstehenden Ebenen der Nahrungskette wie Pflanzen- oder Fleischfresser von unten her bestimmt. ... weiter
Verworrenes Netz für pflanzliche Vielfalt - komplexe Analyse der Nahrungsbeziehungen in "Nature"
Tilo Arnhold
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Jena/Halle(Saale). Die Vielfalt an Pflanzen hat starken Einfluss auf Interaktionen zwischen den Lebewesen. Das geht aus Ergebnissen eines achtjährigen Experimentes zu den Auswirkungen der Artenvielfalt von Pflanzen auf das Funktionieren des gesamten Nahrungsnetzes hervor, die am Donnerstag im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde. Die unteren Ebenen des Nahrungsnetzes reagieren dabei empfindlicher auf den Rückgang von Pflanzenarten als höhere Ebenen. Das schließt ein internationales Forscherteam aus der Analyse der Fauna und Flora auf und im Boden von Untersuchungsflächen in Jena. ... weiter
Tagespresse: Schneeballeffekt auf dem Feld
(Oktober 2010)
Tagespresse: Alle Organismen brauchen Vielfalt
(November 2010)
Göttinger Forscher entdecken neue Methanquelle zwischen Tropenbäumen
(Oktober 2010)
Trichter-Bromelien erhöhen Gaskonzentration über tropischen Regenwäldern
(pug) Nach Kohlenstoffdioxid trägt das Gas Methan am meisten zum Wandel des Klimas und zur Erderwärmung bei. Dabei ist die Hälfte der weltweiten Methanemissionen natürlichen Ursprungs. Im Jahr 2003 wurden weltweit erhöhte Methankonzentrationen über tropischen Regenwäldern entdeckt, deren Ursprung bis heute ungeklärt ist. Nun hat eine Forschergruppe um Prof. Dr. Edzo Veldkamp von der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit Forschern des Max-Planck-Instituts Marburg untersucht, wie es zu dieser Methanansammlung ... weiter
Tagespresse: Trichter-Bromelien erhöhen Gaskonzentration
(Oktober 2010)
Überraschende Entdeckung: Kröten könnten Kakaoernte in Indonesien sichern
(September 2010)
Göttinger Studie zeigt Weg der natürlichen Bekämpfung von aggressiven Ameisen
(pug) Der Schutz einheimischer Kröten in Indonesien könnte sich für die dortigen Kakaobauern lohnen: Wissenschaftler der Universität Göttingen und der University of Adelaide in Australien haben gezeigt, dass sich eine einheimische Krötenart auf der indonesischen Insel Sulawesi von bestimmten Ameisen ernährt und so deren Ausbreitung verhindert. Die eingeschleppten Ameisen sind gefürchtet, weil sie sehr aggressiv sind und das gesamte Ökosystem durcheinander bringen. Unter anderem bedrohen sie den Bestand und die Vielfalt an einheimischen Ameisenarten, die wiederum... weiter
Kröten könnten Kakaoernte in Indonesien sichern
Einheimische Amphibie frisst eingeschleppte, schädliche Ameisenart
Eine kleine Kröte könnte sich für Kakaobauern auf Sulawesi zukünftig als bester Verbündeter erweisen: Denn das Tier frisst bevorzugt einen gefürchteten Schädling, eine eingeschleppte, sich sehr aggressiv ausbreitende Ameisenart. Wie Forscher in der Fachzeitschrift “Proceedings of the Royal Society – Biological Sciences” berichten, eröffnet sich hier möglicherweise auch ein Weg der natürliche Bekämpfung der invasiven Ameisen.... weiter
Studie: Kröten sichern indonesische Kakaoernte
(dpa) Indem sie eingeschleppte Ameisen vertilgen, sichern Kröten den indonesischen Kakaobauern ihre Ernte. Das haben Agrarwissenschaftler der Universitäten Göttingen und Adelaide (Australien) in einer gemeinsamen Untersuchung herausgefunden.
Die Studie ist nach Angaben der Göttinger Hochschule für Indonesien von besonderer Bedeutung, weil das Land drittgrößter Kakaoproduzent der Welt ist.
Die eingeschleppte gelbe Spinnerameise (Anoplolepis gracilipes) gilt als sehr aggressiv. Sie bringt in Indonesien ganze Ökosysteme durcheinander. Sie verdrängt und gefährdet zahlreiche ... weiter
Hungrige Kröten helfen Kakaobauern in Indonesien
Einheimische Sulawesi-Kröte ernährt sich auf Plantagen hauptsächlich von der eingeschleppten Gelben Spinnerameise
Der Schutz einheimischer Kröten in Indonesien könnte sich für die dortigen Kakaobauern lohnen: Wissenschaftler der Universität Göttingen und der University of Adelaide in Australien haben gezeigt, dass sich eine einheimische Krötenart auf der indonesischen Insel Sulawesi von bestimmten Ameisen ernährt und so deren Ausbreitung verhindert. ... weiter
Tagespresse: Kröten könnten Kakaoernte in Indonesien sichern
(Oktober 2010)
Bio-Anbau allein nützt den Tieren nicht
(September 2010)
Es muss nicht immer Bio sein: Ein konventionell bebauter Acker kann besser für den Artenschutz sein als die Biolandwirtschaft.
Von Jana Schlütter
Es klingt nach der perfekten Idylle: 85 Prozent mehr Pflanzenarten, 33 Prozent mehr Fledermäuse, 17 Prozent mehr Spinnen und fünf Prozent mehr Vögel – für die Umwelt scheint es nichts Besseres zu geben als einen Bio-Bauernhof. Zumindest wenn man den Zahlen von Lisa Norton und ihren Kollegen vom Zentrum für Ökologie und Hydrologie an der Oxford University folgt.
180 Höfe in Cornwall und Cumbria hatten sie untersucht und notierten unter den Vorteilen nicht nur das Fehlen von Pestiziden und Mineraldünger, sondern auch die Tatsache, dass die Bio-Äcker kleiner waren, dass es mehr Grasland in der Nähe gab und die Hecken dicker, höher und 71 Prozent länger waren als bei anderen Feldern. ... weiter
Spucke von Mottenlarven kann Ernteertrag bei Kartoffeln verdoppeln
(Juni 2010)
Wissenschaftler der Universität Göttingen entdecken positive Wirkung von Schädlingsfraß
(pug) Wenn Kartoffelpflanzen von der Guatemala Kartoffelmotte befallen werden, kann sich ihr Ertrag unter Umständen verdoppeln. Zu dieser überraschenden Erkenntnis sind Agrarökologen der Universität Göttingen in einer Studie gekommen. Eigentlich wollten die Forscher untersuchen, welche Schäden die Larven der südamerikanischen Motte Tecia solanivora auf Kartoffelfeldern in den kolumbianischen Anden anrichten. Stattdessen fanden sie heraus, dass der Speichel der Larven Wirkstoffe enthält, die die Pflanze anregen, größere Knollen zu produzieren. Die Ergebnisse der Studie, die... weiter
Knollen-Knaller
Mottenspucke lässt Kartoffeln wachsen
Ausgerechnet der Speichel eines Kartoffelschädlings könnte den Ertrag der beliebten Knolle künftig erheblich steigern. Diese überraschende Entdeckung haben Wissenschaftler der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit Forschern aus Südamerika und den USA gemacht, als sie eigentlich untersuchen wollten, welche Schäden die Larven der Motte Tecia solanivora auf Kartoffelfeldern anrichten. Von dem dabei beobachteten Mechanismus profitieren offensichtlich Wirt und Schädling gleichermaßen: Indem die Kartoffelpflanzen in Reaktion auf den Insektenspeichel besonders große und schwere Knollen produzieren, gleichen sie die Fraßverluste aus. Gleichzeitig steht damit den Motten mehr Nahrung zur Verfügung und sie können sich verstärkt fortpflanzen. Ist der Wirkstoff aus dem Insektenspeichel erst isoliert, könnte er gezielt als Wachstumsverstärker eingesetzt werden, berichtet die Cornell University in Ithaka. ... weiter
Tagespresse: Sekret von Mottenlarven gut für Knollen - Kartoffeln mit Spucke
(Juni 2010)
Tagespresse: Positive Wirkung von Schädlingsfraß - Spucke von Mottenlarven kann Ernteertrag bei Kartoffeln verdoppeln
(Juni 2010)
DFG fördert neues Graduiertenkolleg an der Universität Göttingen mit 4,5 Millionen Euro
(Juni 2010)
Dr. Bernd Ebeling
Georg-August-Universität Göttingen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab dem 1. Oktober 2010 ein neues Graduiertenkolleg zur Betreuung von Doktoranden an der Universität Göttingen. Die Wissenschaftler am interdisziplinären Graduiertenkolleg 1644 beschäftigen sich mit „Skalenproblemen in der Statistik“. Die DFG unterstützt das Kolleg am Zentrum für Statistik der Universität Göttingen zunächst viereinhalb Jahre lang mit insgesamt knapp 4,5 Millionen Euro.
DFG fördert neues Graduiertenkolleg an der Universität Göttingen
4,5 Millionen Euro für interdisziplinäre Forschergruppe am Zentrum für Statistik .... weiter
Tagespresse: Neues Graduiertenkolleg - Statistische Modelle für Ökologie und Genetik
(Juni 2010)
Mücken sorgen für bessere Kakaoernte
(Mai 2010)
Göttinger Agrarökologen verdoppeln im Experiment Ertrag von Kakaobäumen
(pug) Der Ertrag eines Kakaobaumes hängt wesentlich stärker davon ab, wie viele seiner Blüten durch Mücken bestäubt werden als von der Versorgung mit Wasser, Licht und Stickstoff. Das haben Agrarökologen der Universität Göttingen jetzt in Indonesien herausgefunden. Die Stagnation der weltweiten Kakaoproduktion treibt die Preise für Kakaobohnen in die Höhe und führt zu Engpässen in der Industrie: Bemühungen, die Produktion wieder zu erhöhen, konzentrierten sich bislang entweder auf die Züchtung produktiverer und resistenterer Sorten oder auf ... weiter
Göttinger Agrarökologen verdoppeln im Experiment Ertrag von Kakaobäumen
(Mai 2010)
Tagespresse: Mücken sorgen für bessere Kakaoernte
(Mai 2010)
Interview auf der GfÖ - Giessen
(Mai 2010)
STIMMEN AUS DER FORSCHUNG ...
Einschätzungen aus unterschiedlichen Disziplinen
Kurze Statements aus der Biodiversitätsforschung
Kurzvideo: Prof. Dr. Teja Tscharntke, Agrarökologie, Georg-August-Universität Göttingen
Einsatz von Spritzmitteln bedroht Artenvielfalt in Europa
(Februar 2010)
Agrarökologen der Universität Göttingen belegen schädliche Wirkung
(pug) Größere Felder, weniger Grün- und Brachflächen, verstärkter Einsatz von Spritz- und Düngemitteln – durch die immer intensivere landwirtschaftliche Nutzung von Flächen sind in den vergangenen 50 Jahren zahlreiche Pflanzen- und Tierarten ausgestorben. Doch welche Faktoren führen zur Abnahme der Artenvielfalt? Und in welchem Zusammenspiel? Diesen Fragen sind Wissenschaftler der Abteilung Agrarökologie an der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen zusammen mit Forschern aus acht europäischen Ländern nachgegangen. In einer groß angelegten Studie... weiter
Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel halbieren die Artenvielfalt auf Feldern
Eine Studie des Agrarökologen Prof. Dr. Teja Tscharntke vom Institut für Agrarökologie der Georg-August-Universität Göttingen belegt nun, dass die in der Landwirtschaft eingesetzten chemisch-synthetischen Spritzmittel - insbesondere Insektizide und Fungizide - den Rückgang der Artenvielfalt auf Ackerböden massiv beeinflussen und um bis zu 50 Prozent halbieren. Untersuchungen auf 1.350 Weizenfeldern in neun europäischen Regionen zeigten einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und einer starken Verringerung der Tier- und Pflanzenvielfalt: Während auf einem biologisch bewirtschafteten Feld rund 1.000 verschiedene Arten vorkommen, finden sich auf konventionellen, mit Pestiziden behandelten Flächen durchschnittlich nur noch etwa 500 Arten. weiter