Dipl. theol. Lars Röser

Vita


  • 10/2010-09/2013 Stipendiat des Graduiertenkollegs „Expertenkulturen des 12.-16. Jahrhunderts“ der Georg-August-Universität Göttingen
  • 01/2010 Erstes theologisches Examen der ev.-luth. Landeskirche Hannover
  • 2001-2009 Studium der Theologie und Mathematik an den Universitäten Hamburg, Heidelberg und Göttingen
  • Geboren 1981 in Rotenburg/Wümme



Dissertationsprojekt


Konfessionalisierung und Expertenkultur. Leonhard Hutter als lutherischer Kontroverstheologe


    In meinem Dissertationsvorhaben sollen die Wechselwirkungen und Ausdifferenzierungen der verschiedenen Konfessionen im so genannten „Konfessionellen Zeitalter“ anhand einer Fallstudie untersucht und dargestellt werden. Die Person Leonhard Hutters (1563-1616) soll dabei in den Blick genommen werden als die eines profilierten Lutheraners der Frühorthodoxie am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges.
    Bekannt ist Hutter als einer der bedeutendsten Theologen seiner Zeit, wovon sein „Compendium locorum theologicorum“ und seine „Loci communes“ zeugen. Zugleich war er aber auch einer der Protagonisten der innerprotestantischen Kontroverstheologie. Dieses kommt zum einen in der „Concordia discors“ von 1614 zum Ausdruck, in der er die Konkordienformel als Konsensdokument des Luthertums gegen die Angriffe von reformierter Seite verteidigt, indem er die Kohärenz mit der Lehre Luthers aufweisen will. Zum anderen beteiligte sich Hutter publizistisch an verschiedenen zeitgenössischen Kontroversen um den Übertritt ursprünglich lutherischer Territorien zum Calvinismus, deren bedeutendste die um den Konfessionswechsel des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg in den Jahren 1613ff ist.
    Konfessionalisierung soll in dieser Weise als Expertenkultur wahrgenommen werden, insofern dieser Prozess im Hinblick auf Wirkung und Bedeutung kirchlicher Funktionsträger beschrieben wird.