Markus Steinbach
Ich forsche und lehre seit Oktober 2009 als Professor für Germanistische Linguistik am Seminar für Deutsche Philologie in Göttingen. An der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studierte ich Germanistik und Philosophie. Danach war ich drei Jahre lang wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik, Arbeitsgruppe Strukturelle Grammatik in Berlin. Im Jahre 1998 promovierte ich an der Humboldt-Universität zu Berlin in Germanistischer Linguistik mit einer Arbeit über Reflexivkonstruktionen im Deutschen und anderen Sprachen. Bevor ich Ende 1998 an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz ging, war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 340 ‘Sprachtheoretische Grundlagen für die Computerlinguistik’ an der Universität Tübingen. In Mainz arbeitete ich am Deutschen Institut als wissenschaftlicher Assistent, Akademischer Rat und Akademischer Oberrat. Im Sommersemester 2007 und Wintersemester 2007/08 vertrat ich eine Professur für Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Im Sommer 2009 wurde ich mit einer Habilitationsschrift zum Thema ‘Schnittstellen-Phänomene. Empirische Untersuchungen zum Deutschen und zur Deutschen Gebärdensprache’ am Fachbereich 05 der Johannes Gutenberg-Universität habilitiert.
In meiner Forschung untersuche ich unter anderem, welchen Einfluss die Modalität einer Sprache (Lautsprache vs. Gebärdensprache) auf deren Struktur, Entwicklung und Verarbeitung hat. Meine Forschungsschwerpunkte sind die Interaktion von Syntax, Semantik und Pragmatik, die experimentelle Linguistik, die Gebärdensprachlinguistik. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der linguistischen Lehre an Schulen und Hochschulen. Seit 2010 bin ich Principal Investigator am Courant Forschungszentrum "The Multi-layered Text Protocol: Micro and Macro Level Structures in Written Discourse". Ich war Mitglied des Beirats der ‘Zeitschrift für Sprachwissenschaft’ und bin aktuell Mitglied des Beirats der Zeitschriften ‘Sign Language & Linguistics’ und 'Pedagogical Linguistics'. Zusammen mit Jörg Meibauer gebe ich die Reihe ‘Kurze Einführungen in die germanistische Linguistik (KEGLI)’ heraus und zusammen mit Annika Herrmann und Ulrike Zeshan die gebärdensprachlinguistische Reihe 'Sign Languages and Deaf Communities (SLDC)'. Seit 2014 bin ich verantwortlicher Herausgeber der Zeitschrift 'Linguistische Berichte'. Von 2004 bis 2007 war ich zweiter Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS). Von 2007 bis 2009 war ich Mitglied des Gutenberg-Forschungskollegs (GFK) der Universität Mainz. Von 2013 bis 2020 war ich Mitglied der begleitenden wissenschaftlichen Kommission des DGS-Korpus-Projekts der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und von 2015 bis 2020 Vorsitzender der Kommission.
In Göttingen leite ich seit 2009 den Arbeitsschwerpunkt Gebärdensprachlinguistik und führe in Kooperation mit der Universität Mainz neurolinguistische Experimente zur Verarbeitung von Gebärdensprachen durch. Dass Menschen mit Laut- und Gebärdensprachen zwei gleichwertige Modalitäten für die Kommunikation zur Verfügung stehen und dass diese Modalitäten sich zudem in linguistischer und kognitiver Hinsicht viel ähnlicher sind, als es auf den ersten Blick erscheint, ist für mich eine der faszinierendsten Aspekte der modernen Linguistik.
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