In publica commoda

Presseinformation: Senat wählt Präsident Prof. Dr. Metin Tolan endgültig ab

Nr. 179 - 20.11.2024

Gemeinsame Sitzung von Senat und Stiftungsausschuss Universität endet ohne Einigung

 

(pug) Nachdem der Stiftungsausschuss Universität als oberstes Aufsichtsgremium den Vorschlag des Senats zur Abwahl des Präsidenten der Universität Göttingen am 21. Oktober 2024 sehr deutlich wegen einer nicht nachvollziehbaren Begründung zurückgewiesen hatte, fand die in der Grundordnung der Universität verankerte Einigungssitzung der beiden Gremien am 20. November 2024 statt. Es konnte zwischen den Gremien keine Einigung erzielt werden. Daraufhin bestätigte der Senat in einer unmittelbar folgenden Sondersitzung seine Abwahlentscheidung.

 

Für den Stiftungsausschuss Universität äußert sich der Vorsitzende, Prof. Dr. Peter Strohschneider: „Der am heutigen Tage endgültig gefasste Beschluss des Senats der Universität Göttingen, den Präsidenten Prof. Dr. Metin Tolan abzuwählen, ist der vorerst letzte Schritt in einem seit über zwei Jahren andauernden Konflikt. Die zuvor abgehaltene gemeinsame Sitzung von Senat und Stiftungsausschuss Universität hat deutlich gemacht, dass dieser Schritt durch Sachgründe nicht hinreichend gerechtfertigt ist. Ich halte ihn daher für unverantwortbar. Er fügt der Universität Göttingen im Innern wie in der Außenwahrnehmung erheblichen und unnötigen Schaden zu und lenkt von der dringend anstehenden Bearbeitung wichtiger Fragen der strukturellen Weiterentwicklung der Universität ab. Er ist im Übrigen mit Formen der persönlichen Herabwürdigung von Metin Tolan auch in der Öffentlichkeit verbunden, die nicht akzeptabel sind.“

 

Tolan erklärt: „Es ist schade, dass Senatoren ohne konkrete Sachgründe nur basierend auf Gerüchten und falschen Fakten eine so weitreichende Entscheidung getroffen haben. Der Senat ist weder das Aufsichtsgremium der Universität noch das Aufsichtsgremium des Präsidiums, sondern er verabschiedet Ordnungen und hat eine beratende Funktion, in der er Stellungnahmen zu Entwicklungen innerhalb der Universität abgibt. Ich wünsche der Universität, dass bei der anstehenden Neuwahl für den Senat wissenschaftlich ausgewiesene Personen gewählt werden, die im Interesse der Georgia Augusta ihre Aufgabe in diesem Gremium verantwortungsvoller wahrnehmen, als es die Mehrzahl der jetzigen Senatoren getan hat.“

 

Tolan bleibt bis zum Erhalt der Entlassungsurkunde im Amt.

 

Ergänzung vom 27. November 2024: Stellungnahme der Dekaninnen und Dekane

 

Als Dekaninnen und Dekane der Universität lehnen wir jegliche persönliche Angriffe und Herabwürdigungen von Mitgliedern unserer Universitätsgremien wie auch aller Universitätsangehöriger entschieden ab. Unterschiedliche Meinungen in der Sache sind Teil eines Diskurses, doch der Geist unserer Universität erfordert, dass Debatten und Auseinandersetzungen stets mit gegenseitigem Respekt und einem fairen Umgang geführt werden. Wir wünschen uns, dass der bevorstehende Neuanfang durch einen solchen konstruktiven Dialog orientiert an Sachthemen von allen Seiten bestmöglich unterstützt wird.