Martin Baisch und Elke Koch (Hg.)
Neugier und Tabu.
Regeln und Mythen des Wissens.
Freiburg i. Br.: Rombach 2010. 314 S.
Was man wissen will, ist nicht immer das, was man wissen darf oder muss. Was man wissen darf oder muss, ist nicht immer das, was man wissen will. Jedoch unterliegt das Wissen nicht der bloßen Mechanik von Gebot und Verbot, sondern es ist auch Ziel eines spannungsreichen Begehrens. Man ist neugierig nach ihm, wie man es mit einem Tabu belegt. Derart sind Neugier und Tabu zwei Modi der Regulierung und Produktion von Wissen. Anhand der Dynamiken von Neugier und Tabu richten die Beiträge des vorliegenden Bandes den Blick darauf, wie Wissen in unterschiedlichen Diskursen und Medien mit Erfahrungsqualitäten wie Lust, Angst, Schuld, Anziehung, Desorientierung oder Ent-Täuschung verbunden wird. Unter dieser Perspektive erweisen sie die Vielgestaltigkeit des Umgangs mit Regeln und Mythen des Wissens auch im Mittelalter und der Frühen Neuzeit, der sich nicht auf die Verdammung von curiositas reduzieren lässt.